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Eichenprozessionsspinner-Ausschlag: Symptome, Verlauf und was hilft

Der Eichenprozessionsspinner, eine unscheinbare Raupe des gleichnamigen Nachtfalters, kann beim Menschen einen unangenehmen Hautausschlag auslösen. Verantwortlich dafür sind die winzigen Brennhaare der Raupe, die ein Nesselgift namens Thaumetopoein enthalten. Gelangen diese Härchen auf die Haut, reagieren Betroffene oft mit heftigem Juckreiz, Rötungen und Quaddeln. Dieser Ausschlag, auch als Raupendermatitis bezeichnet, tritt meist an unbedeckten Körperstellen wie Armen, Beinen, Hals oder Gesicht auf. 

Auf Bildern ähnelt der Ausschlag oft einer Mischung aus Mückenstichen und Nesselsucht, also viele rote, leicht erhabene Pusteln, die stark jucken:

Neben den Hautsymptomen können auch allgemeine Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit oder Fieber auftreten. Gelangen die Haare in die Augen oder Atemwege, kann es zusätzlich zu gereizten Augen, Halsschmerzen, Husten oder asthmatischen Beschwerden kommen. Die Symptome ähneln mitunter einer allergischen Reaktion, insbesondere bei Menschen, die bereits sensibilisiert sind.

Erste Hilfe: Was tun nach dem Kontakt?

Wichtig ist, schnell zu handeln. Nach dem Kontakt mit den Raupen oder ihren Haaren sollte man sofort die Kleidung wechseln – am besten im Freien – und heiß waschen. Danach die Haut gründlich abduschen, auch die Haare sollten gewaschen werden. Dabei gilt: Nicht reiben, sondern das Wasser die Härchen abspülen lassen. Einzelne Raupenhaare auf der Haut kann man mit einem Stück Klebeband entfernen. Wenn die Augen betroffen sind, vorsichtig mit klarem Wasser ausspülen. Auch Schuhe, Taschen oder Autositze sollten gründlich gereinigt werden, wenn ein Kontakt vermutet wird.

Verlauf und Dauer: Wie lange dauert der Ausschlag?

Der Ausschlag tritt in der Regel einige Stunden nach dem Kontakt auf, manchmal sogar schneller. Besonders empfindliche Personen können schon nach wenigen Minuten Reaktionen zeigen. Der Juckreiz ist oft intensiv, begleitet von Rötungen und Quaddeln. Die Beschwerden halten je nach Hauttyp und Reizstärke meist zwischen wenigen Tagen und zwei Wochen an. Unbehandelt kann sich der Ausschlag länger halten. Kratzen sollte unbedingt vermieden werden, da es zu Entzündungen führen und die Dauer der Beschwerden verlängern kann.

Was hilft gegen den Ausschlag?

Zunächst wirkt Kühlung oft sehr lindernd. Kaltes Wasser, feuchte Tücher oder kühlende Umschläge helfen gegen Juckreiz und Schwellung. Auch Hausmittel wie Quarkwickel oder Aloe-Vera-Gel haben sich bewährt. Produkte mit Menthol können ebenfalls einen kühlenden Effekt auf der Haut erzeugen und Juckreiz mildern.

In der Apotheke erhältliche juckreizstillende Gels mit Antihistaminika mit dem Wirkstoff Dimetinden sind ebenfalls hilfreich. Auch leicht kortisonhaltige Cremes, die entzündungshemmend wirken, kommen infrage. Für stärkere Beschwerden können Antihistaminika in Tablettenform eingenommen werden. Diese wirken systemisch gegen die Reaktionen im Körper, machen allerdings teilweise müde. Treten Atembeschwerden auf, ist medizinische Hilfe erforderlich.

Wann zum Arzt?

Wenn der Ausschlag besonders stark ist, länger als zwei Wochen anhält oder sich verschlimmert, ist ärztliche Abklärung sinnvoll. Auch bei Symptomen wie Schwellungen im Gesicht, Atemnot oder Kreislaufproblemen gilt es, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen. Menschen mit Asthma oder bekannten Allergien sollten besonders wachsam sein. Für Kinder oder bei unklaren Verläufen empfiehlt sich in jedem Fall ärztlicher Rat.

Ausschlag bei Kindern – was tun?

Kinder reagieren oft empfindlicher auf die Härchen der Raupe. Typisch sind starker Juckreiz, Quaddeln und Bläschen, meist an Armen, Beinen oder im Gesicht. Kleidung sollte schnell gewechselt, das Kind abgeduscht und die Haare gewaschen werden. Eltern sollten darauf achten, dass das Kind nicht kratzt. Baumwollhandschuhe oder leichtes Abdecken der Haut können dabei helfen.

Bei stärkerem Juckreiz helfen kühlende Tücher, sanfte Cremes aus der Apotheke oder spezielle Kindergels gegen Insektenstiche. Bei ausgeprägten Symptomen sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden, der gegebenenfalls ein Antihistaminikum als Saft oder Tropfen verordnet. Kortisonhaltige Cremes kommen bei Kindern nur nach Rücksprache mit dem Arzt zum Einsatz. In der Regel klingt der Ausschlag auch bei Kindern innerhalb weniger Tage wieder ab.

Wenn der Hund betroffen ist – was tun?

Hunde können durch Schnüffeln oder Lecken ebenfalls mit den Brennhaaren in Kontakt kommen. Typische Symptome sind geschwollene Pfoten, Rötungen an der Schnauze, starker Speichelfluss oder Atemnot. Besonders gefährlich wird es, wenn der Hund Härchen verschluckt. In diesem Fall kann es zu Verletzungen der Zunge, des Rachens und der Atemwege kommen.

Nach einem Verdacht auf Kontakt sollte man den Hund sofort abduschen oder zumindest betroffene Stellen mit klarem Wasser spülen. Handschuhe schützen den Halter vor den Härchen. Danach sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Dort wird der Hund medizinisch versorgt, oft mit antiallergischen und abschwellenden Medikamenten. Eigenbehandlung reicht hier nicht aus, da die Symptome beim Hund schwerwiegender sein können als beim Menschen.