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Kornkäfer bekämpfen, erkennen, Mittel und Hausmittel

Zwei Kornkäfer auf einem Getreidekorn

Der Kornkäfer, auch als Getreidekäfer bekannt, ist eine der bedeutendsten Schädlinge in der Lagerung von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Mit einfachen Mitteln wie Schlupfwespen, Fallen sowie Hausmitteln lässt er sich jedoch recht zuverlässig bekämpfen. Wie Betroffene die Vorratsschädlinge erkennen und welche Mittel wirklich helfen. 

Getreidekäfer erkennen

Der Kornkäfer (Sitophilus granarius) gehört zu den Rüsselkäfern. Anhand folgender Merkmale lassen sie sich erkennen:

MerkmalAusprägung
Größe2 bis 4 Millimeter
FormWie viele Rüsselkäfer besitzt der Kornkäfer einen langgestreckten Körper mit einem gut erkennbaren Rüssel.
FarbeDie Farbe variiert von einem matten Braun bis zu einem rötlichen Braun. Die Oberfläche des Körpers kann leicht gemustert sein.
FlügelDie Flügel sind unter den deckenden Flügel (Elytren) verborgen. Obwohl sie Flügel besitzen, können Getreidekäfer nicht fliegen.

Larven

Larve eines Kornkäfers in einem Getreidekorn
Die Larven des Getreidekäfer hüllen Getreidekörner von innern heraus auf

Der Lebenszyklus des Getreidekäfers umfasst neben den erwachsenen Insekten drei weitere Stadien: Ei, Puppe und Larve. Aufgrund der geringen Größe sind Eier und Larven für das menschliche Auge kaum sichtbar. 

Dabei sind es bereits die Larven des Getreidekäfers, die Lebensmittelvorräten schaden. So ernähren sie sich vom Innern der Getreidekörner, wo sie Hohlräume und Gänge schaffen.

Vorkommen und wie sich Getreidekäfer ausbreiten

Grundsätzlich kommen Kornkäfer überall dort vor, wo Getreide und andere trockene Lebensmittel gelagert werden. Zu ihren bevorzugten Nahrungsquellen zählen neben verschiedenen Getreidearten auch Trockenfrüchte, Müsli, Mehl, Reis und Backwaren. 

Hier kommen sie sowohl in Haus und Wohnung als auch in landwirtschaftlichen Betrieben und Bäckereien vor. Besonders große Schäden richten sie oft in Getreidesilos an. Hier bleiben sie lange Zeit unbemerkt und breiten sich schnell aus. So legt ein Weibchen während ihrer Lebensphase zwischen 100 und 200 Eier.    

Woher kommen Kornkäfer?

In Silos, Haus und Wohnungen gelangen Kornkäfer zumeist nicht über Öffnungen und Fenster, sondern über bereits befallene Getreidekörner. 

So legen die Weibchen ihre Eier in Getreidekörnern ab. Diese Körner gelangen dann unbemerkt in Silos und Lebensmittelvorräte. Nach rund einer Woche wachsen die Larven zu Käfern heran, die dann weitere Getreidekörner befallen. 

Im Schlafzimmer sind Kornkäfer normalerweise nicht anzutreffen. Diese sind für die Insekten nicht attraktiv, da sich dort keine Nahrungsquellen befinden. Bei Käfern im Schlafzimmer handelt es sich deshalb höchstwahrscheinlich um einen anderen Schädling wie Speckkäfer, Flöhe oder Bettwanzen

Sind Kornkäfer gefährlich für Menschen?

Getreidekäfer verursachen in der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie erhebliche wirtschaftliche Schäden. So lassen sich die durch die Larven ausgehöhlten Getreidekörner nicht weiter verarbeiten. 

Dabei können Kornkäfer nicht nur Sachschäden, sondern auch gesundheitliche Schäden verursachen. So hinterlassen sie Kot und andere Ausscheidungen in Lebensmittelvorräten. Sie sorgen außerdem für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, was wiederum die Umstände für Bakterien, Schimmel und Milben begünstigt.

Betroffene sollten das durch den Kornkäfer befallene Getreide demnach nicht verzehren oder verarbeiten. Zudem ist es ratsam, das Getreide nicht an Tiere zu verfüttern. 

Kornkäfer bekämpfen: Diese Mittel helfen

Getreidekäfer gelten als äußerst widerstandsfähig gegenüber Insektiziden. Ohnehin ist die chemische Bekämpfung aufgrund der Nähe zu Lebensmitteln meist kritisch. 

Es gibt jedoch eine ganze Reihe an biologischen Bekämpfungsmitteln und Hausmitteln, die zuverlässig wirken:

  • Niedrige Temperaturen: Bei Temperaturen unter 10 °C können sich Kornkäfer nicht vermehren. Es empfiehlt sich, verdächtige Lebensmittel in den Kühlschrank oder im Winter nach draußen zu stellen. 
  • Befallene Lebensmittel entsorgen: Kontaminierte Lebensmittel bergen gesundheitliche Risiken und gehören in den Müll. Hier ist es ratsam, befallene Lebensmittel direkt in der Mülltonne außerhalb des Hauses zu entsorgen. 
  • Lebensmittel luftdicht verpacken: Um eine weitere Verbreitung des Kornkäfers zu unterbinden, gilt es alle weiteren Lebensmittel luftdicht zu verpacken. Sollten diese ebenfalls befallen sein, beschränkt sich die Ausbreitung auf den jeweiligen Vorratsbehälter.  
  • Gründliche Reinigung: Dazu gehört das Aufsaugen möglicher Lebensmittelreste ebenso wie das Putzen aller Schränke und Schubladen. 
  • Föhnen: Hohe Temperaturen töten die Käfer sowie ihre Larven und Eier. Mit einem Föhn lässt sich hier nachhelfen.   

Fallen und Schlupfwespen

Neben den hier genannten Hausmitteln gibt es Produkte zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Gerade Schlupfwespen eignen sich auch bei einem größeren Befall, beispielsweise in Silos. 

  • Kornkäfer-Fallen: Fallen enthalten künstlich hergestellte Pheromone, um männliche Kornkäfer anzulocken und zu fangen. Sie besitzen eine Klebefläche, die die Käfer festhält. Fallen wirken jedoch ausschließlich auf die männlichen Käfer. Als alleiniges Bekämpfungsmittel sind sie deshalb nicht zu empfehlen. Sie eignen sich jedoch gut, um einen Befall nachzuweisen und zur Kontrolle.
  • Lagererzwespe: Bei Lagererzwespen (Lariophagus distinguendus) handelt es sich um kleine Hautflügler, die nur wenige Millimeter groß sind. Die weiblichen Tiere legen ihre Eier in die Larven der Kornkäfer. Dort wachsen die Larven der Lagererzwespe heran und fressen die Kornkäfer-Larven von innen heraus auf. Die Nützlinge bieten somit ein natürliches und zuverlässiges Bekämpfungsmittel.