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Flöhe bekämpfen und dauerhaft loswerden: Diese Mittel helfen wirklich

Flöhe vertreiben von der Haut eines Menschen

Mit einer Größe von gerade einmal zwei bis vier Millimetern zählen die Flöhe zu den kleinsten unter den Schädlingen. Ungleich größer ist jedoch das Störgefühl, das sie bei uns auslösen. Ihre Bisse verursachen Juckreiz und können sowohl beim Menschen als auch bei Hund und Katze allergische Reaktionen hervorrufen. Wie Sie Flöhe erkennen, welche Mittel und Hausmittel wirklich helfen und wie Sie sie dauerhaft loswerden. 

Ganze 40 Eier pro Tag kann ein Flohweibchen legen. Bei einem Befall gilt es deshalb, die kleinen Schädlinge schon bei ersten Anzeichen zu bekämpfen. Nur so lässt sich die rasante Vermehrung der ungeliebten Blutsauger aufhalten. Zunächst einmal gilt es jedoch zu klären, wo die Parasiten herkommen und wie sie sich erkennen lassen. So besteht hier durchaus Verwechslungsgefahr mit anderen Schädlingen wie der Bettwanze. 

Woher kommen Flöhe?

Tauchen Flöhe beim Menschen auf, dann ist die Übertragung in den meisten Fällen durch den Hund oder die Katze erfolgt. Die Vierbeiner holen sich die Parasiten im Kontakt mit anderen Tieren. Trotz ihrer geringen Größe können Flöhe bis zu 60 Zentimeter springen und gelangen so auch auf den Menschen. 

Nestflöhe und Pelzflöhe

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Flöhen unterscheiden:

  • Nestflöhe: Dazu zählen Hundeflöhe, Katzenflöhe und Menschenflöhe. Diese springen nur temporär auf Mensch und Vierbeiner über, um sich Nahrung in Form von Blut zu beschaffen. Nach der Nahrungsaufnahme ziehen sich die lichtscheuen Blutsauger in ihr Versteck bzw. das Nest zurück. Dazu dienen beispielsweise Hundekörbchen, Teppiche, Betten und Bodenritzen. Hier befinden sich auch die Eier und Larven der Parasiten. Der reine Menschenfloh ist hierzulande äußerst selten geworden. Stellen Sie Flohbisse fest, handelt es sich meistens um Katzenflöhe, die auf den Menschen übergesprungen sind. 
  • Pelzflöhe: Ihr Name kommt daher, dass sie sich dauerhaft im Pelz eines Tieres einnisten. Dabei können sowohl Ratten, Hunde, Katzen als auch Menschen als Wirt dienen. Sie werden auch als Rattenflöhe bezeichnet, kommen aber nur äußerst selten vor. So handelt es sich bei den meisten Flohbefällen um den zuvor genannten Nestfloh. 

Richtig bestimmen: Wie sehen Flöhe aus?

Mit dem bloßen Auge kaum zu sehen, ist es nicht immer leicht, Flöhe zweifelsfrei zu erkennen. Dabei kommt es häufig auch zu Verwechslungen mit anderen blutsaugenden Parasiten wie Läusen oder Bettwanzen. 

Aussehen eines Katzenflohs

Bevor Sie Flöhe bekämpfen, sollten Sie deshalb sichergehen, dass es sich um solche handelt. Folgende Anzeichen sind typische Symptome für einen Befall:

  • Sichtungen: Trotz ihrer geringen Größe sind die Parasiten durchaus mit dem bloßen Auge zu erkennen. Flöhe sind 0,15 bis 0,45 Zentimeter lang. Kennzeichnend sind die sechs langen Beine. Die Farbe ist dunkel von braun bis rotbraun. Sie besitzen keine Flügel. 
  • Bisse beim Menschen: Juckende, kleine rote Quaddeln oder Ausschlag sind typisch für Flohbisse. Diese befinden sich oft nebeneinander in einer Reihe. Die sogenannte Flohstraße entsteht dadurch, dass der Floh mehrere Stellen ausprobiert, bevor er richtig zubeißt.
  • Bisse bei Haustieren: Als häufigster Überträger des Übels deuten kratzende Haustiere auf einen Befall hin. Das Kratzen erfolgt dabei meist an unterschiedlichen Körperstellen. Da die Parasiten im Fell nur schwer ausfindig zu machen sind, hilft eine Flohbürste. Tipp: Legen Sie ein weißes Papier unter die Stelle, die Sie kämmen. Die herausfallenden Flöhe, Kotspuren, Eier und Larven lassen sich vor weißem Hintergrund besser erkennen. 
  • Kotspuren und Larven: Untersuchen Sie Bett, Teppiche und Decken mit einer Lupe. Hier lassen sich oft Larven und Kotspuren der Parasiten als kleine Pünktchen erkennen. 
  • Flohfallen: Eine Flohfalle dient zur Bekämpfung von Flöhen ebenso wie zum Erkennen. Dabei handelt es sich meist um Klebe- und Lichtfallen, die die Parasiten anlocken und festhalten. 

Achtung Verwechslungsgefahr: Flöhe, Bettwanzen, Läuse 

Da die Symptome ähnlich sind, verwechseln Betroffene Flöhe oft mit Bettwanzen oder Läusen. Tatsächlich lassen sich Flohbisse von Bettwanzenbissen rein äußerlich nur schwer unterscheiden. Beide beißen oft mehrfach zu und hinterlassen juckende Stellen. Hier erfahren Sie, wie sich die Parasiten unterscheiden und Flöhe zweifelsfrei erkennen lassen.

Mittel und Hausmittel gegen Flöhe: Von Spray bis Falle

Da sich die lästigen Blutsauger schnell vermehren, empfiehlt es sich, bei einem Befall schnell zu handeln. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, setzt auf einen Kammerjäger. Die Kosten für die Bekämpfung von Flöhen belaufen sich auf 400 bis 900 Euro. 

Wer die Plagegeister auf eigene Faust loswerden möchte, dem bieten sich einige Mittel. Bevor wir auf kommerzielle Produkte eingehen, hier zunächst einige Hausmittel. Wichtig: Das gründliche Waschen aller Textilien und das Reinigen der Wohnung, des Hauses und der Haustiere sollte immer Teil der Bekämpfung sein. Alle darauf folgenden Mittel dienen als Ergänzung. 

Waschen, waschen, waschen

Alle verdächtigen Textilien wie Kleidung, Decken, Bettwäsche und Hundekörbe sollten bei 60 Grad gewaschen werden. Handelt es sich um empfindliche Textilien, die sich nicht bei hohen Temperaturen waschen lassen, frieren Sie diese ein. Nach mindestens zwölf Stunden im Gefrierfach bei unter drei Grad Celsius rafft es auch den letzten Floh dahin. 

Staubsauger und Dampfreiniger

Bei stoffbezogenen Möbeln ebenso wie Matratzen empfiehlt es sich, diese mit einem Dampfreiniger zu behandeln. Baumarktketten wie Obi oder Hornbach bieten die Geräte zur Miete an. 

Mit einem Staubsauger lassen sich die Flöhe mitsamt ihrer Larven und Eier aus Ritzen und Fugen saugen. Dabei ist es ratsam, mehrmals täglich zu saugen. Damit sich die Parasiten nicht aus dem Staubsaugerbeutel heraus erneut verbreiten, hilft ein einfacher Trick: Entfernen Sie den Staubsaugerbeutel und übergießen Sie ihn mit heißem Wasser aus einem Wasserkocher oder Kochtopf. Entsorgen Sie den Staubsaugerbeutel in einem geschlossenen Mülleimer außerhalb des Hauses. 

Hund und Katze kämmen und baden

Flöhe bei Hund und Katze bekämpfen

Als Überträger der Parasiten ist es wichtig, zunächst das Haustier von den kleinen Blutsaugern zu befreien. Zumal die Schädlinge auch für Vierbeiner äußerst unangenehm sind. 

Dabei empfiehlt es sich, das Tier zunächst mit einer Fellbürste gründlich durchzukämmen. Anschließend hilft ein Bad, die letzten Parasiten und Eier abzutöten. Hier gibt es spezielle Shampoos sowohl für Hunde als auch für Katzen. Anstelle von Shampoos lassen sich auch spezielle Sprays und Flohpulver verwenden. Es kann erforderlich sein, die Behandlung mehrmals zu wiederholen. Achten Sie hier auf die Herstellerangaben der jeweiligen Produkte. 

Backpulver

Flöhe mögen kein Backpulver – oder besser gesagt, das darin enthaltene Natron. Tragen Sie dieses vor dem Staubsaugen auf Teppichen und Textilien auf und reiben Sie es mit einer Bürste gründlich ein. Anschließend saugen Sie es dann wieder ab. 

Spray aus ätherischen Ölen

Auch wenn es ein ökologisches und kostengünstiges Mittel bietet, sollte die folgende Maßnahme niemals als einziges Mittel zur Bekämpfung dienen. Sie bietet jedoch eine gute Unterstützung. 

Wenn Flöhe eines nicht mögen, dann ist das der Geruch ätherischer Öle. Diese wiederum lassen sich wunderbar nutzen, um ein eigenes Spray gegen Flöhe zu produzieren. Als besonders effektiv hat sich eine Mischung aus Zitrone und Rosmarin erwiesen. 

So funktioniert es: Kochen Sie zunächst einen Liter Wasser in einem Topf auf. Schneiden Sie eine Zitrone und geben Sie diese mitsamt Schale in den Topf. Geben Sie außerdem eine Hand voll Rosmarinzweige hinzu. Lassen Sie die Mischung 15 Minuten köcheln und anschließend abkühlen. Nun Filtern Sie mit einem Sieb alle groben Bestandteile heraus und füllen das Mittel in eine Sprühflasche. Mit diesem Spray lassen sich Haustiere, Menschen und Textilien besprühen. Alternativ lassen sich auch Eukalyptus-, Zitronen-, Geranien-, Lavendel- Teebaum oder Kokosöl verwenden.

Essig-Spray

Dazu mischen Sie einen Teil Wasser mit zwei Teilen Apfelessig und füllen es in einen Zerstäuber. Das selbstgemachte Spray lässt sich auf das Fell von Hund und Katze sprühen, ebenso wie auf kontaminierte Flächen.  

Spülmittel

Auch aus Spülmittel lässt sich ein Anti-Floh-Spray zusammenmischen. Dazu befüllen Sie eine Sprühflasche mit kaltem Wasser und geben etwa drei bis vier Spritzer Spülmittel hinzu. Das Spray lässt sich auf Fell ebenso wie auf betroffene Flächen sprühen.  

Kieselgur

Die Mineralerde entzieht den Parasiten Feuchtigkeit und trocknet sie so aus. Doch auch dieses Mittel kann allenfalls als ergänzende Maßnahme dienen. 

Mythos: Pfefferminze und Knoblauch

Oft findet sich der Tipp, Knoblauch oder Pfefferminze in Haus und Wohnung zu verteilen. Angeblich soll der Geruch die lästigen Blutsauger vertreiben. Diese Mittel gehören jedoch eher in das Reich der Mythen. So gibt es keine Belege für deren Wirksamkeit. 

Kommerzielle Produkte zur Bekämpfung von Flöhen

Neben den hier genannten Hausmitteln gibt es eine ganze Reihe kommerzieller Mittel zur Bekämpfung von Flöhen. Auf diese gehen wir im Folgenden näher ein. 

Umgebungsspray

Dabei handelt es sich um ein frei verkäufliches Insektizid. Es lässt sich auf Teppiche, Polstermöbel, Bettwäsche, Vorhängen und andere Oberflächen sprühen. Das darin enthaltene Gift greift das Nervensystem der Blutsauger an. 

Flohfallen

Hier gibt es verschiedene Arten, die jedoch alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren. So handelt es sich um Klebefallen, die die Parasiten auf eine Klebefläche locken. Dort bleiben sie haften und verenden. Die Fallen unterscheiden sich darin, welches Lockmittel sie nutzen. Einige arbeiten mit Licht, andere Pheromonen. 

Tabletten für Haustiere

Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung von Flöhen bei Haustieren bieten spezielle Tabletten. Diese sind in einigen Apotheken sowohl für Hunde als auch für Katzen erhältlich. Wichtig ist, die Behandlung mit dem Tierarzt zu besprechen. Die Tabletten enthalten den Wirkstoff Nitenpyram, der allerdings nur erwachsene Flöhe tötet.

Fogger

Dabei handelt es sich um einen Vernebler. Die Dose setzt per Knopfdruck einen Nebel frei, der sich im gesamten Raum ausbreitet. Auf diese Weise gelangt das Insektizid auch in kleine Ritzen und schwer zugängliche Bereiche. Es tötet alle Stadien vom Ei über die Larve bis hin zum erwachsenen Floh ab.  

Frontline Anti Spot

Frontline Anti Spot ist ein frei verkäufliches Mittel gegen Flöhe und Zecken, das sich direkt (Spot-on) auf das Fell des Tieres auftragen lässt. Es wirkt sowohl bei Hunden als auch bei Katzen. Es enthält den Wirkstoff Fipronil, der das Nervensystem der Parasiten lahmlegt und sie so tötet. Dosierung und Anwendung sollten dabei immer mit dem Tierarzt abgestimmt werden. 

Desinfektionsspray

Ein oft propagiertes Mittel zur Bekämpfung von Flöhen ist Desinfektionsspray. Für dessen Wirksamkeit gibt es allerdings keine Belege, weshalb alternative Methoden zu empfehlen sind. 

Ultraschall

Hier gibt es Produkte, die sich an das Halsband des Tieres hängen lassen. Die Theorie: Es sendet Geräusche auf einer Frequenz, die für Mensch und Tier nicht hörbar sind, für Flöhe allerdings schon. Diese Geräusche sollen die Flöhe dann vertreiben. Auch hier ist die wissenschaftliche Studienlage widersprüchlich.

Fazit: Flöhe ganzheitlich bekämpfen

Um Flöhe dauerhaft loszuwerden, empfiehlt sich die Kombination mehrerer Mittel. Basis für die Bekämpfung sollte immer die gründliche Reinigung des Hauses oder der Wohnung sein. Dazu gehören mehrfaches Saugen und Wischen, das Reinigen von Polstermöbel mit einem Dampfdruckreiniger und das Waschen aller übrigen Textilien bei mindestens 60 Grad Celsius. 

Dazu kommt das gründliche Reinigen des Vierbeiners unter Verwendung von Flohshampoo und Flohkamm. Ergänzend dazu lassen sich verschiedene Mittel wie selbst hergestellte oder kommerzielle Sprays, Vernebelung oder Backpulver nutzen. Diese können dabei helfen, den Prozess zu beschleunigen. 

Wie lange überleben Flöhe ohne Wirt?

Die Parasiten benötigen einen Wirt, um sich von dessen Blut zu ernähren. Doch auch ohne Wirt können Flöhe bis zu zwei Monate überleben.  

Besteht eine Meldepflicht für Flöhe?

Für einige Schädlinge wie Ratten besteht eine Meldepflicht. Für Flöhe ist das allerdings nicht der Fall.

Gehen Flöhe beim Duschen weg?

Durch eine warme Dusche lassen sich die am Körper befindlichen Flöhe wegspülen. Allerdings hilft es nicht, den Flohbefall zu bekämpfen, da sich weitere Flöhe sowie deren Larven und Eier in Ritzen und Textilien meist im gesamten Wohnbereich befinden.