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Hausratte: Erkennen, Bekämpfung und Unterschied zur Wanderratte

Hausratte vor einem Gebäude

Die Hausratte (Rattus rattus) ist eine der am weitesten verbreiteten Nagetierarten weltweit. Von den Dächern und Kellern der Städte bis zu den Lagern und Vorratskammern auf dem Land hat die Hausratte ihren Weg in menschliche Lebensräume gefunden. Hier kann sie sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitliche Schäden verursachen. Wie sich die Hausratte erkennen und bekämpfen lässt und was sie von ihren nahen Verwandten, der Wanderratte, unterscheidet.  

Unterscheidung von Hausratte und Wanderratte

Bevor es um die Bekämpfung der Hausratte geht, gilt es zunächst, einen Befall eindeutig zu bestimmen. So ist hierzulande die Wanderratte deutlich häufiger anzutreffen als die Hausratte. Anhand folgender Merkmale lassen sich die beiden Rattenarten unterscheiden:

Unterschied Hausratte Wanderratte
MerkmalHausratte (Rattus rattus)Wanderratte (Rattus norvegicus)
Größe15 bis 25 cm22 bis 28 cm
SchwanzlängeDer Schwanz ist länger als der restliche KörperDer Schwanz ist kürzer als der restliche Körper
Farbe und FellGrößtenteils grau bis schwarz, einheitliche FellfarbeBraun bis graubraun, zum Bauch hin heller
KörperbauSchlanker und eleganterMassiger und klobiger
OhrenGroß und auffälligKleiner und weniger auffällig
LebensraumHauptsächlich in höheren Etagen von Gebäuden und in DächernIn und um Gebäude, Abwasserkanäle, Erdlöcher
VerhaltenKlettert geschickt und bevorzugt HöhenBodenbewohner, gräbt Tunnel
NahrungFrüchte, Nüsse, Getreide, InsektenBreite Palette, inklusive Lebensmittel
GeräuscheHöhere und schrillere Töne bei KommunikationTiefere und lautere Töne bei Kommunikation
SpurenHinterlässt häufig Spuren mit SchwanzabdrückenHinterlässt seltener solche Spuren
Lebenserwartung1 bis 2 Jahre1 Jahr

Warum Hausratten gefährlich sind

Unabhängig davon, um welche Rattenart es sich handelt: Sollten sich die Tiere im oder um das Gebäude einnisten, ist Handeln gefragt. Wer tatenlos zuschaut, wird es schnell mit einer größeren Population zutun haben. Dabei können Hausratten folgende Schäden verursachen:

  • Verunreinigung von Lebensmitteln: Hausratten können in Vorratskammern und Lebensmittellagern eindringen und Lebensmittelvorräte kontaminieren, indem sie Rattenkot, Urin und Haare hinterlassen. Dies kann zu Lebensmittelverlusten und Hygieneproblemen führen.
  • Gebäudeschäden: Ratten sind Nagetiere und haben scharfe Zähne, mit denen sie Kabel, Isoliermaterialien, Holz und andere Baustoffe beschädigen können. Dies kann zu Stromausfällen und Gebäudeschäden führen.
  • Gesundheitsrisiken: Hausratten können Krankheitserreger übertragen und stellen daher ein Gesundheitsrisiko dar. Zu den häufig übertragenen Krankheiten gehören Salmonellose, Leptospirose sowie das Hantavirus.
  • Einschleppung von Parasiten: Ratten können Parasiten wie Flöhe und Zecken in menschliche Wohnbereiche einschleppen, was zu zusätzlichen Problemen führen kann.

Auch in der Landwirtschaft zählen Ratten zu gefürchteten Schädlingen. Sie können beispielsweise Feldfrüchte und landwirtschaftliche Vorräte beschädigen und dadurch wirtschaftliche Verluste verursachen. Das gilt auch für andere Gewerbe, die größere Bestände an Lebensmitteln einlagern, wie Supermärkte oder Restaurants. 

Hausratten bekämpfen: Produkte und Hausmittel

Ratten sind gleichermaßen intelligent wie widerstandsfähig. Oft reicht ein einziges Mittel zur Rattenbekämpfung nicht aus. So setzen professionelle Schädlingsbekämpfer zumeist auf eine Kombination aus Fallen und Rattengift. Doch auch Hausmittel lassen sich unterstützend einsetzen. 

Rattenfallen

Hier lassen sich drei Arten von Fallen unterscheiden. Alle drei erweisen sich als gleichermaßen effektiv, wenn es um die Bekämpfung von Hausratten geht. Für welche sich Betroffene entscheiden, hängt eher von persönlichen Präferenzen ab:

  • Lebendfallen: Damit lassen sich die Schadnager lebendig fangen, damit sie später an einem sicheren Ort freigelassen werden können. Wer diese Art von Falle einsetzt, sollte die Falle mindestens täglich kontrollieren. 
  • Elektronische Rattenfallen: Diese Fallen sind so konzipiert, dass sie Ratten mit einem elektrischen Schlag schnell und human töten.
  • Schlagfallen: Klassische Rattenschlagfallen sind immer noch eine Option. Das gilt gerade dann, wenn eine regelmäßige Kontrolle nicht möglich ist. 

Rattengift

Neben der Falle bildet es den zweiten Klassiker der Rattenbekämpfung. Rattengifte oder Köder mit Rodentiziden töten die Tiere zeitversetzt nach der Aufnahme. So lässt sich verhindern, dass Artgenossen den Zusammenhang zwischen Giftköder und dem Tod herstellen. 

Bei der Anwendung von Gift ist jedoch Vorsicht geboten, da sie auch für andere Tiere und Menschen gefährlich sein können. Die Verwendung von Rattengift sollte nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.

Ultraschall

Deutlich neuer am Markt als Rattenfalle und Gift sind spezielle Ultraschallgeräte gegen Ratten. Diese senden Schallwellen auf einer Frequenz, die für Menschen nicht hörbar sind. Bisher gibt es keine Studien, die die Wirksamkeit von Ultraschall zur Rattenbekämpfung belegen. Einige Anwender berichten jedoch von positiven Erfahrungen. 

Hausmittel: Von ätherischen Ölen bis Backpulver

Bei einem akuten Befall werden Hausmittel kaum ausreichen, um diesen vollständig einzudämmen. Sie können jedoch eine gute Ergänzung liefern. 

Backpulver

Dieses sei an erster Stelle erwähnt, um mit einem häufigen Mythos abzuschließen. Demnach sollen Ratten Backpulver aufnehmen, worauf sich Kohlensäure in ihrem Magen bildet und die Tiere so tötet. Dabei handelt es sich jedoch um ein Gerücht. Hinzu kommt, dass Backpulver als Nahrungsmittel für Hausratten nicht attraktiv ist. 

Essig

Eine nachweisliche Wirkung hingegen hat Essig. Dessen Geruch nehmen die unliebsamen Schadnager als äußerst unangenehm wahr. Es empfiehlt sich, Essig überall dort großzügig zu verteilen, wo Betroffene die Tiere vermuten. 

Ätherische Öle

Vergleichbar ist die Wirkung einiger ätherischer Öle. Dazu zählen Lavendel, Pfefferminz, Nelken und Minze ebenso wie Kamille. 

Chlorkalk und Terpentin

Auch hierin besteht ein effektives Mittel, um Hausratten zu vertreiben. Chlorkalk lässt sich ebenfalls auf die Laufwege der Schadnager verteilen. Bei Terpentin empfiehlt es sich, Tücher in diesem zu tränken.

Grundsätzlich gilt: Hausratten sind sehr anpassungsfähige Tiere. Entsprechend schnell gewöhnen sie sich auch an unangenehme Gerüche und blenden diese mit der Zeit aus. Deshalb macht es Sinn, die hier aufgeführten Hausmittel regelmäßig zu variieren. So lässt sich einem Gewöhnungseffekt vorbeugen.