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Mäuse im Haus: Was wirklich hilft, Ursachen und Mittel

Maus im Haus

Mit ihren schwarzen Knopfaugen und ihren etwas zu groß wirkenden Ohren sehen die kleinen Schadnager gar nicht so gefährlich aus. Bei Mäusen im Haus ist allerdings schnelles Handeln gefragt. Sie vermehren sich nicht nur rasant, sondern gelten als Krankheitsüberträger und können massive Schäden an der Bausubstanz verursachen. Wir verraten, woher Mäuse im Haus kommen, welche Mittel helfen und wie Sie sie langfristig loswerden. 

Ursachen

Zunächst einmal vorab: Mäuse kommen in den besten Haushalten vor und sind nicht zwingend ein Hinweis auf mangelnde Hygiene. Ein paar liegengelassene Brotkrümel und eine offene Terrassentür reichen aus, damit die lästigen Nager unbemerkt ins Haus gelangen. Ein anderes Schlupfloch sind Löcher in der Bausubstanz. 

Bevor wir effektive Mittel nennen, um die Schädlinge wieder zu vertreiben, zunächst eine Übersicht über die Ursachen und wie sie sich beseitigen lassen. Hier ist zunächst einmal entscheidend, wo der Mäusebefall auftritt. 

In der Wand, Dämmung oder Zwischendecke

Oft machen sich die Schädlinge durch Kratzgeräusche oder ein Quietschen in der Wand bemerkbar. Hierher gelangen die Nager meist über Lüftungslöcher in der Außenwand. Diese sind nötig, um die Dämmung in der Innenwand mit Luft zu versorgen. Nur so lässt sich Schimmelbildung vermeiden. Dabei bietet die Dämmung den idealen Platz für Mäusenester. 

Auch andere Spalten in der Bausubstanz können ein Einfallstor bieten. Hier reichen bereits Spalten und Löcher mit einer Breite von fünf Millimetern. 

Mäuse in der Wand

Auf dem Dachboden oder im Keller

Auch hierher gelangen die Schadnager üblicherweise über Lücken in der Bausubstanz. Über die Innenwand klettern die Mäuse dann auf den Dachboden. Gerade im Winter suchen die Tiere hier Wärme und Schutz vor Fressfeinden.

Ein häufiger Grund für Mäuse im Keller sind Spalten entlang der Rohrleitungen, ebenso wie nicht richtig verdichtete Ablaufgitter.  

Wie Sie Schlupflöcher vermeiden

Es empfiehlt sich, das ganze Haus zu inspizieren und jedes noch so kleinste Schlupfloch auszumachen und zu verschließen. Dabei helfen folgende Mittel:

  • Stahlwolle: Um Löcher zu verstopfen, eignet sich Stahl- bzw. Eisenwolle. Das ist eines der wenigen Materialien, das die unliebsamen Nager nicht durchbeißen können. Oft ziehen diese die Stahlwolle jedoch einfach heraus. 
  • Gitter: Eine bessere Lösung ist es deshalb, potenzielle Einfallstore mit kleinen Gittern oder engmaschigen Maschendraht zu verschließen. Achten Sie darauf, dass die Maschen kleiner als 5 Millimeter sind.
  • Gummidichtungen: Auch ein Türspalt kann als Schlupfloch dienen. Hier empfehlen sich Gummilippen, die sich unten an der Tür anbringen lassen. 
  • Bauschaum: Auch dieser eignet sich, um Lücken zu verschließen. Das gilt jedoch nur für Lücken, die keinen baulichen Zweck erfüllen. Damit die Luft weiter zirkulieren kann, ist bei Lüftungslöchern ein Drahtgitter vorzuziehen. 

Unabhängig davon gilt: Vermeiden Sie jegliche Form von offenen Lebensmitteln in und um das Haus. Diese wirken magisch anziehend auf die Schadnager. Verschließen Sie Nahrungsvorräte dabei am besten auch geruchsdicht. Achten Sie außerdem darauf, dass Mülleimer verschlossen sind.

Problem: Tote Mäuse in der Zwischenwand

Das Verstopfen der Lücken in der Bausubstanz hat allerdings auch die Folge, dass Mäuse nicht mehr herauskommen und dort verenden. Die Verwesung der toten Tiere führt oft zu einer erheblichen Geruchsbelästigung. Deshalb ist es ratsam, vorher die bereits eingedrungenen Mäuse zu fangen und erst dann das Gebäude zu verschließen. Hier macht die Beratung durch einen professionellen Kammerjäger Sinn.  

Was tun? Mittel gegen Mäuse im Haus

Haben sie es sich erst einmal gemütlich gemacht, gilt es, Mäuse schnellstmöglich zu bekämpfen. Weibliche Tiere bringen vier bis acht Junge zur Welt und das mehrmals im Jahr. Um ein Ausbreiten zu vermeiden, gilt es, schnell zu handeln.

Auch wenn sie noch kein Tier zu Gesicht bekommen haben, sind Biss- und Kotspuren ein untrügliches Zeichen für einen Befall. Auch Geräusche aus den Wänden oder Zwischendecken sind typische Anzeichen.  

Im Folgenden eine Übersicht effektiver Mittel gegen Mäuse im Haus. Wichtig: Bei einem starken Befall hilft oft nur ein Schädlingsbekämpfer. Der Kammerjäger benötigt meist zwei bis vier Besuche mit Kosten von jeweils 150 bis 200 Euro pro Termin. 

Hausmittel

Gleich vorab: Die meisten Hausmittel sind nicht wirklich effektiv. Gerade bei einem geringen Befall und als Vorbeugung sind sie jedoch einen Versuch wert. So sind die Kosten für die meisten Maßnahmen überschaubar. Dazu zählen:

  • Kräuter: Mäuse mögen den Geruch bestimmter Kräuter nicht. Das gilt für Kamille, Minze und Pfefferminz ebenso wie für Gewürznelken, Cayennepfeffer, Chili und Oleander. Mit der Zeit gewöhnen sich die Tiere jedoch daran, sodass diese bei einem akuten Befall nicht wirklich helfen. 
  • Essig: Auch der Geruch von Essig schreckt Mäuse eher ab. Doch auch hier gilt: Mit der Zeit setzt der Gewöhnungseffekt ein und die abschreckende Wirkung geht verloren. 
  • Alufolie: Mäuse mögen die glatte Oberfläche nicht und meiden in Alufolie gewickelte Gegenstände. Dies kann ein Mittel sein, um bei einem Befall wichtige Gegenstände vor Bissspuren zu schützen. Zur richtigen Bekämpfung eignet sich Alufolie jedoch nicht. 

Ultraschall

Dabei handelt es sich um eine nachhaltige und giftfreie Methode der Mäusebekämpfung. Nachteil: Die Wirksamkeit dieser Maßnahme ist umstritten. Es kommen Geräte mit einem Preis zwischen 25 und 80 Euro zum Einsatz. Diese senden Wellen auf einer Frequenz, die Menschen nicht, Mäuse aber sehr wohl hören. Doch auch hier ist davon auszugehen, dass ein Gewöhnungseffekt einsetzt. 

Grundsätzlich gilt: Bietet sich den Mäusen ein sehr attraktives Ziel wie offene Lebensmittel, steigt die Toleranz für Abwehrmittel wie Geräusche, Gerüche oder Ultraschall. Auch wenn die Tiere einmal in das Haus eingedrungen sind, lassen sie sich schwer durch solche Maßnahmen wieder vertreiben. Als Prävention können solche Maßnahmen jedoch durchaus Sinn machen. 

Mausefallen

Maus in einer Lebendfalle

Sie sind der Klassiker in der Schädlingsbekämpfung. Das kommt nicht von ungefähr, denn sie bieten ein zuverlässiges Mittel. Gerade dann, wenn sich die Schädlinge in der Dämmung oder im Mauerwerk befinden. Ein Gift hätte zur Folge, dass die getöteten Tiere dort verwesen. Es ist also wichtig, diese aus der Bausubstanz herauszulocken. Bei den Fallen lassen sich zwei Arten unterscheiden:

  • Schlagfalle: Auf einem Tretmechanismus befindet sich ein Köder. Von letzterem angelockt löst die Maus den Mechanismus aus und wird auf der Stelle getötet. 
  • Lebendfalle: Auch hier kommt ein Köder – oft Nüsse oder Trockenfrüchte – zum Einsatz. Diese locken die Maus in ein Behältnis, in das sie zwar rein, jedoch nicht wieder herauskommt. Die Tiere lassen sich so lebendig fangen und an anderer Stelle wieder aussetzen.  

Beide Mausefallen sind gleichermaßen effektiv. Für eine schonende und ökologische Form der Schädlingsbekämpfung empfehlen wir jedoch, die Lebendfalle der Schlagfalle vorzuziehen.

Unter den Mäusen gibt es einige sehr scheue Tiere, die Fallen meiden. Kammerjäger setzen bei einer Mäusebekämpfung deshalb zumeist auf eine Kombination aus Fallen und Giftködern.   

Mäusegift

Meist kommen hier Fraßköder auf Weizenbasis zur Anwendung. Bei dem Gift handelt es sich üblicherweise um Rodentizide. Sie hemmen die Blutgerinnung und führen so zum Tod der Schädlinge. Da das Gift auch für Kinder und Haustiere äußerst gefährlich ist, dürfen solche Giftköder ausschließlich in dafür vorgesehenen Köderboxen platziert werden.

Deutlich seltener zum Einsatz kommen Kontaktgifte. Diese werden auf die Laufwege der Tiere aufgetragen. Bei Berührung sterben die Tiere. 

Fazit

Für eine ökologische, tierschonende Mäusebekämpfung im Haus empfiehlt es sich, überwiegend auf Lebendfallen zu setzen. Es kann jedoch erforderlich sein, einige besonders scheue Schadnager mit Giftködern zu bekämpfen. 

Hausmittel und oft genannte Tricks sind zwar ökologisch und kostengünstig, bei einem akuten Befall jedoch kaum zur effektiven Bekämpfung geeignet. 

Nach der erfolgreichen Bekämpfung ist es wichtig, das Haus gründlich zu inspizieren und Einfallstore für den Mäusebefall ausfindig zu machen. Nur so lässt sich ein erneuter Befall verhindern. Meist bilden Lücken in der Bausubstanz die Ursache. Diese sollten Eigentümer mit engmaschigen Drahtgittern ausbessern.