Viele Gartenbesitzer und Gärtner kennen das Problem: Schnecken haben sich über die Pflanzen im Gemüsegarten hergemacht und auch den schön angelegten Ziergarten nicht verschont. Kommt dies öfters vor, werden die schleimigen Vielfraße zu einer echten Plage. Aber es gibt Mittel und Möglichkeiten, diese Plage erfolgreich zu bekämpfen und vom eigenen Gartenparadies fernzuhalten.
Bei der Bekämpfung von Schnecken spielen vor allem auch präventive Maßnahmen eine wichtige Rolle. Aber auch wenn die gefräßigen Tierchen schon da sind, gibt es effektiv wirkende Mittel, um sie wieder loszuwerden. Manchmal reichen sogar schon einfache Hausmittel.
Hauptverursacher von Fraßschäden
Eine Schnecke findet in Sommergärten die besten Lebensbedingungen vor. In den Gemüse- und Blumenbeeten warten leckere Köstlichkeiten, feuchte Böden bilden das bevorzugte Terrain und zudem gibt es mehr als genug Versteckmöglichkeiten. Oftmals treten sie in größeren Gruppen auf. Und jede Schnecke ist mit einem großen Appetit gesegnet. Nicht umsonst sind diese Art der Weichtiere für einen großen Teil der Fressschäden in Deutschlands Gärten verantwortlich.
Zwischen Fressgier und Fortpflanzungstrieb
Wenn Sie hier dem Treiben in Ihrem Garten nicht schnell Einhalt gebieten, wird es immer schlimmer. Denn nicht nur Jungtiere, sondern auch die zuvor abgelegten Schneckeneier überwintern im Boden. Erwacht mit dem Frühling dann auch die Natur zum Leben, kommt eine ganze Schneckenarmada an die Oberfläche, um Nahrung zu suchen und sich später in den Sommermonaten dann auch fortzupflanzen. Wird dieser Kreislauf nicht rechtzeitig unterbrochen, sind die Pflanzen im Garten der Fressgier der Eindringlige nahezu schutzlos ausgeliefert. Als besonders lästig erweisen sich dabei die Nacktschnecken.
Fress- und Schleimspuren an den Pflanzen deuten auf einen Schneckenbefall hin
Besonders die Nacktschneckenart Arion vulgaris (Spanische Wegschnecke) ist gefürchtet, da sie kaum natürliche Fressfeinde hat. Aber auch die so bezeichneten Ackerschnecken und die roten Wegschnecken zählen im Garten zu den großen Schadensbringern. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind Mini-Schnecken. Diese finden nahezu überall ein passendes Versteck. Spätestens, wenn Sie Fress- und Schleimspuren oder Löcher an den Pflanzen finden, sollten Sie handeln und die Schnecken vertreiben. Noch besser ist es aber, schon im Vorfeld Vorkehrungen im Garten zu treffen.
Was hilft gegen Schnecken im Garten? Von Schneckenkorn bis Kaffee
- Beetumrandungen und Blumentöpfe mit einem speziellen ökologischen Schutzanstrich oder alternativ mit selbstklebender Kupferfolie versehen.
- Boden trocken und feinkrümelig halten
- Versteckmöglichkeiten beseitigen (hohes Gras, Gestrüpp etc.)
- Schneckenzäune aufstellen
- Beete in sonnigen, offenen Bereichen anlegen
- Schneckenkorn einsetzen (mit bioanbautauglichem Eisen-Phosphat; nicht das umweltschädliche Mittel Methiocarb)
- Kräuter mit intensivem Duft (Lavendel, Rosmarin, Salbei etc.) und giftige Pflanzen (Kornblumen, Eisenhut, Wolfsmilch etc.) einpflanzen; auch Gräser, Farne und dickfleischige Pflanzen (Fette Henne, Hauswurz etc.) können Schnecken abwehren
- Schnecken mit Fadenwürmern bekämpfen
- Hochbeete anlegen
- Salatfallen aufstellen
- Kaffee oder Kaffeepulver als Hausmittel im Beet ausbringen
- Vögel, Enten, Frösche, Igel oder andere natürliche Feinde ansiedeln
- Asche ausstreuen (beliebtes Hausmittel)
- Hemmschwellen um Beete errichten (beispielsweise aus Rindermulch, Schafswolle, Sägespäne oder Kalk)
Prävention: Gegen Schnecken hilft am effektivsten das Vorbeugen
Um von vorneherein im Garten einen Schneckenbefall zu verhindern, stehen verschiedene Vorbeugemaßnahmen zur Auswahl. Wichtig dabei ist, dass Sie bereits beispielsweise beim Anlegen von Beeten und Hochbeeten sowie der Gartenpflege einige Dinge beachten. Dadurch machen Sie es von Anfang an den kleinen Vielfressern deutlich schwerer, im Garten zu wildern. Als besonders effektiv und hilfreich erweisen sich die folgenden Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Schneckenbefall.
- Hohes Gras entfernen: Hohes Gras im Garten sollte immer konsequent entfernt werden. Durch das regelmäßige Mähen nehmen Sie den Schnecken kühle und feuchte Versteckmöglichkeiten. Insbesondere im Umfeld von Beeten stellt dies eine wichtige Maßnahme dar. Auch Gestrüpp sollte dabei rigoros entfernt werden.
- Am Morgen gießen: Schnecken sind nachtaktiv und lieben die Feuchtigkeit. Daher ist es besser, die Gartenpflanzen direkt morgens zu gießen. Das macht es für die Schnecken komplizierter, zu den Pflanzen zu kommen. Außerdem ist es in diesem Zusammenhang auch ratsam, immer nur punktuell zu gießen und nicht großflächig zu bewässern.
- Beete umgraben: Mindestens einmal pro Jahr sollten Gartenbesitzer respektive Gärtner den Boden der angelegten Beete umgraben. Denn durch diese Maßnahme können die Schneckengelege an die Oberfläche bugsiert werden. Die Eier der Schnecken haben dadurch schlechtere Überlebenschancen. Bestenfalls beginnen Sie mit dem Umgraben im Frühjahr.
Mulchen und Komposthaufen erhöhen das Risiko für Schnecken
Im Hinblick auf das Bekämpfen von Schnecken sollte auf das Mulchen verzichtet werden. Zwar unterdrückt Mulchen das Unkraut und schützt den Boden, erhöht aber gleichzeitig auch die Bodenfeuchtigkeit. Das wiederum stellt für die Schnecken das optimale Terrain dar. Verzichten Sie auf Mulch, wird es für die Schnecken schwerer im Beet.
Ein Komposthaufen stellt ein ideales Zuhause für Schnecken dar, von dem aus sie schnell und einfach das nächstgelegene Beet oder auch Hochbeet erreichen können. Um ein solches Szenario zu verhindern, sollten Gartenbesitzer den Kompost im Schnitt alle drei bis vier Monate umschichten oder am besten gleich ganz umsetzen. Je lockerer der Kompost ist, desto wärmer ist es im Sommer auch in seinem Inneren. Eine hohe Temperatur erschwert den Schneckeneiern das Überleben. Außerdem kommen Vögel durch das Umschichten bzw. Umsetzen besser an die Eier heran.