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Rötelmaus: Erkennen, Gefahr durch das Hantavirus & bekämpfen

Die Rötelmaus ist vor allem auf Feldern, in Waldgebieten und in Gärten anzutreffen. Hier spielt sie eine wichtige Rolle im Ökosystem. Bei Gartenbesitzern ist sie jedoch nicht immer beliebt. So fällt sie über Gemüse her und beschädigt Wurzeln durch ihre Tunnel. Darüber hinaus gilt sie als Überträger des Hantavirus. 

Aussehen und Unterscheidung

Die Rötelmaus (Myodes glareolus) ist ein kleines Nagetier, das zur Familie der Wühlmäuse gehört. Sie lässt sich anhand folgender Merkmale erkennen.

MerkmalAusprägung
GrößeKörperlänge von etwa 8 bis 11 Zentimetern
FellfarbeRötlich-braun, während das Unterfell heller sein kann
SchwanzEtwa so lang wie ihr Körper und ist mit kurzen Haaren bedeckt, er ist dunkler gefärbt als der Körper.
PfotenPfoten mit scharfen Krallen zum Graben von Gängen

Rötelmaus und Hausmaus unterscheiden

Bei der Rötelmaus kommt es häufig zur Verwechslung mit anderen Mäusearten – vor allem mit der Hausmaus. Auf den ersten Blick sind die beiden Mäusearten tatsächlich kaum zu unterscheiden. Beide sind fast gleich groß und weisen die für die Tiere typischen Merkmale wie die runden Ohren und kleinen Knopfaugen auf. 

Das wohl markanteste Merkmal, durch das sich die Rötelmaus von der Hausmaus unterscheidet, ist die namensgebende Fellfarbe. So besitzen Rötelmäuse ein rötlich-braunes Fell, während Hausmäuse in der Regel grau bis braun oder schwarz gefärbt sind. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Schwanz. Während der Schwanz der Rötelmaus kürzer ist als der Körper, übersteigt der Schwanz der Hausmaus ihre Körperlänge. 

Rötelmaus und Hausmaus erkennen

Unabhängig vom Aussehen lässt sich jedoch bereits über das Vorkommen der Mäuse erkennen, um welche Art es sich handelt. Wie der Name bereits nahelegt, kommen Hausmäuse häufig in menschlicher Nähe vor, wie in Gebäuden, Bahnstationen oder Lagern vor. Die Rötelmaus hingegen ist äußerst selten im Haus anzutreffen. Auch als Waldwühlmaus bezeichnet, lebt sie in Wäldern, auf Wiesen und in Gärten. In seltenen Fällen können Rötelmäuse jedoch auch in Häusern vorkommen, insbesondere wenn sie nach Unterschlupf oder Nahrung suchen. 

Rötelmäuse im Garten: Fluch oder Segen?

Grundsätzlich ist die Rötelmaus ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Zum Beispiel frisst sie kranke Pflanzenteile und hilft so, die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten zu unterbinden. 

Sie fällt jedoch ebenso über gesunde Gemüsepflanzen her. Außerdem gräbt sie Tunnel und kann so dem Wurzelwerk von Pflanzen schaden. Da sich die Nager schnell vermehren, kann es durchaus Sinn machen, sie aktiv zu bekämpfen. 

Eine Gefahr durch die Rötelmaus besteht jedoch nicht nur durch Fraßschäden an Pflanzen, sondern durch ihre Rolle als Krankheitsüberträger. Hier ist allen voran das Hantavirus zu nennen. 

Hantavirus: Ansteckung, Symptome und Risikogebiete

Grundsätzlich übertragen auch andere Mäusearten wie die Spitzmaus das Hantavirus. Die Rötelmaus gilt jedoch als der häufigster Überträger dieser Viruserkrankung. Die Ansteckung erfolgt dabei nicht zwingend durch den Kontakt mit den Nagern selbst, sondern auch durch kontaminiertes Material. Dazu zählen Mäusekot und -urin ebenso wie aufgewirbelter Staub.

Symptome

Die folgenden Symptome treten 2 bis 4 Wochen nach der Infektion mit dem Hantavirus auf:

  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Atembeschwerden und Husten (bei schweren Fällen)

Zumeist heilt die Krankheit innerhalb einer Woche ab. Spätfolgen und schwere Verläufe sind eher selten. Im Zweifel ist es jedoch immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen. 

Eine Übertragung der Krankheit von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Eine Impfung gibt es nicht.

Verbreitung in Deutschland

Insgesamt sind Ansteckungen in Deutschland eher selten, wobei die Zahl der gemeldeten Fälle von Jahr zu Jahr stark schwankt. Diese hängt vermutlich stark von der Populationsgröße der Rötelmaus in den jeweiligen Jahren ab. Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag der Tiefstwert der gemeldeten Fälle mit 72 im Jahr 2006. Die meisten gemeldeten Fälle gab es bisher 2012 mit 2.825 gemeldeten Erkrankungen. Die folgende Karte zeigt, wie sich die Fälle in Deutschland verteilen:

Verbreitung Hantavirus in Deutschland

Rötelmaus bekämpfen: Diese Mittel helfen

Das wohl umweltfreundlichste Mittel der Bekämpfung von Rötelmäusen besteht darin, den Aufenthalt für die Tiere unangenehm zu gestalten. Dabei reicht es teilweise schon aus, mögliche Nahrungsquellen wie heruntergefallenes Obst oder Verstecke wie Gestrüpp zu beseitigen. 

Helfen diese Maßnahmen nicht, eignen sich verschiedene Mittel, um Rötelmäuse dauerhaft loszuwerden:

  • Mausefallen: Hier ist zwischen Schlagfallen und Lebendfallen zu unterscheiden. Effektiv sind beide. Sollten Betroffene eine Maus mit der Lebendfalle fangen, ist es wichtig, diese in einem ausreichenden Abstand von mindestens 3 Kilometern wieder freizulassen. 
  • Mäuseköder: Dabei handelt es sich um Gift, das die Nagetiere über Fraßköder aufnehmen. Es führt zu inneren Blutungen, was schließlich zum Tod der Tiere führt. 
  • Ultraschall: Spezielle Ultraschallgeräte bekämpfen Mäuse durch Schallwellen, die die Tiere zwar hören, Menschen jedoch nicht. Die Wirksamkeit solcher Geräte ist jedoch umstritten. Während einige Anwender von positiven Erfahrungen berichten, zeigt es bei anderen keine Wirkung.