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Erdwespen vertreiben: Erkennen und Mittel zur Bekämpfung

Erdwespe vertreiben

Sie gehören zu den wohl unbeliebtesten Gästen des Sommers – Wespen. Nicht nur Allergiker nehmen ihr Auftauchen mitunter als wahre Plage wahr. Durch ihren gewählten Nistplatz und ihre Futtersuche kommt es häufig zu unerwünschten Begegnungen mit den geflügelten Insekten. So ist es auch bei Erdwespen der Fall, wodurch in manchen Fällen Handlungsbedarf gegen die Invasoren im eigenen Garten besteht.

Wie sehen Erdwespen aus?

Zunächst einmal: Erdwespen sind keine Bezeichnung für eine bestimmte Art von Wespen. Es handelt sich um einen Sammelbegriff für in der Erde siedelnde Tiere. Dazu gehören die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica). Eher seltener in heimischen Gärten anzutreffen ist die schwarze Erdwespe.

Erdwespen besitzen den charakteristischen Körperbau inklusive Wespentaille und weisen die typische Färbung in schwarz-gelben Linien auf. Gemeine und Deutsche Wespe unterscheiden sich durch zwei wesentliche Merkmale:

  • Größe: Die Gemeine Wespe erreicht 11 bis 14 mm, die Deutsche Wespe bringt es auf 12 bis 16 mm.
  • Kopfzeichnung: Gemeine Wespen tragen einen breiten, schwarzen, horizontal ausgerichteten Strich auf ihrer Stirn. Bei der Deutschen Wespe sind es drei schwarze Punkte.

Löcher erkennen und Lebensweise

Erdwespen nisten gerne an geschützten Stellen und nutzen bestehende Höhlensysteme, wie sie Nagetiere wie Mäuse hinterlassen. Als Ein- und Ausgang nutzen sie einzelne Löcher im Boden. Diese befinden sich beispielsweise auf einer Wiese, in Rillen zwischen dem Pflaster oder in einem Blumenbeet. Entscheidend ist für die Insekten dabei die Nähe zu Nahrungsquellen. Was sie dementsprechend zu „Nachbarn“ im heimischen Garten macht.

Erdwespe oder Erdbiene?

Häufig kommt es hier zur Verwechslung, da beide Insekten ihre Nester in Erdlöchern bauen. Beim genauen Hinsehen lassen sie sich jedoch recht eindeutig unterscheiden. So sind Wespen deutlich schlanker, Bienen hingegen massiver und haarig:

Stich behandeln

Ohne Grund haben Erdwespen kein Interesse daran, Menschen zu stechen. Dennoch kann es beispielsweise bei Gartenarbeiten zu einem Stich kommen.

Falls sich der Stachel noch an der Einstichstelle befindet, sollten Betroffene diesen dringend entfernen. Danach empfiehlt es sich die besagte Stelle zu kühlen. Die Schmerzen können durchaus mehrere Tage anhalten. Um diese zu lindern lassen sich Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol verwenden. Bei schweren allergischen Reaktionen, wie Atemnot oder Schwellungen im Gesicht, sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

Sind Erdwespen eher nützlich oder gefährlich?

Erdwespen erweisen sich ebenso als nützliche wie auch in einigen Fällen gefährliche Tiere. Wie beispielsweise Hummeln oder Bienen sind sie nützliche Bestäuber und halten andere Schädlinge auf Abstand. In puncto Gefahrenpotenzial gilt bei dem Stich einer Erdwespe das Gleiche wie bei anderem Insektengift. Gefährlich wird es bei einer allergischen Reaktion, einem Stich an problematischen Stellen wie dem Hals oder mehreren Stichen.

Aufgrund der Position der Nester kommt es leicht zu unangenehmen Begegnungen. Die Löcher im Boden und die ein- und ausströmenden Tiere lassen sich oftmals erst aus verhältnismäßig geringer Entfernung ausmachen. Auch für Haustiere und Kleinkinder besteht ein Risiko, sich den Insekten (unbewusst) zu nähern.

Wespen sind nicht per se aggressiv, aber bereit sich zu verteidigen, falls sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest in Gefahr sehen. Ihre Masse ist potenziell gefährlich. In einem Staat leben mehrere Tausend Tiere. Selbst wenn es nur zu einem einzigen Stich kommt, ruft eine einzelne Erdwespe mithilfe spezieller Duftstoffe in manchen Fällen Unterstützung herbei. Zudem bedienen sie sich im Spätsommer auch an unseren Lebensmitteln und verfügen über ein ausgezeichnetes Gedächtnis für Futterplätze. Sie kommen uns daher wiederholt und in größerer Anzahl nahe.

Wie lassen sich Erdwespen vertreiben?

Erdwespen an einer Glasflasche
Wespen tauchen meist im Spätsommer auf, bis sie dann im Winter aussterben. Lediglich die Königen überleben versteckt in Ritzen und Spalten.

Erdwespen steht eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer zur Verfügung. Nur die Königinnen leben bis zu einem Jahr, ihre Arbeiterinnen einen Sommer. Den Männchen bleibt mit etwa 30 Tagen die kürzeste Lebensdauer. Geht daher keine konkrete Gefahr von ihnen aus, ist es nicht nötig, sie gezielt zu bekämpfen.

Die schlechte Nachricht: Einmal im Nest, geben sie es üblicherweise nicht mehr auf. Hausmittel einzusetzen dient daher nur dem Zweck, einzelne Tiere zu vertreiben. Um ein komplettes Nest zu entfernen, erfordert es die Hilfe eines Profis, wie beispielsweise eines Imkers oder Kammerjägers.

Töten verboten

Betroffene dürfen die Insekten oder deren Nester nicht selbst bekämpfen, da Wespen laut Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) unter allgemeinem Schutz stehen. Daher heißt es: Hände weg von Fallen oder Giften aller Art. Diese fügen auch der Natur und anderen Tieren teils erheblichen Schaden zu. Wer gefährdete Wespenarten vergiftet oder auf andere Weise tötet, dem drohen je nach Bundesland empfindliche Strafen von bis zu 50.000 Euro.

Hausmittel gegen Wespen

Viele angepriesene Mittel gegen Wespen zeigen nicht die gewünschte Wirkung. Essig beispielsweise erweist sich eher als Lockstoff und nicht als Abschreckung. Als bewährt geltende Wege und Hausmittel, um sich vor Erdwespen zu schützen:

Eine Sprühflasche mit Wasser bereithalten

Sobald sich eine Wespe nähert, besprühen Sie diese mit Wasser. Das Sprühwasser assoziieren sie mit Regen und ziehen sich ins Nest zurück.

Bestimmte Pflanzen einsetzen

Die schwarz-gelben Störenfriede mögen bestimmte Pflanzen nicht. Dazu zählen beispielsweise Basilikum, Lavendel und Pfefferminze und Zitronenmelisse. Stellen Sie diese auf Ihren Tisch ist das nicht nur dekorativ, sondern hat auch eine abschreckende Wirkung auf die Fluginsekten.

Wespe im Garten
Mit Essig lassen sich die Insekten an- und von anderen Stellen im Garten weglocken

Essig

Essig als Mittel gegen Wespen verstehen viele Anwender falsch. So dient es nicht als Abschreckung, sondern eher als Lockmittel für Erdwespen. Genau das jedoch können sich Betroffen zunutze machen. Indem Sie ein Schälchen mit Essig füllen und es in einigen Metern Entfernung von Ihnen aufstellen, locken Sie die lästigen Fluginsekten von Ihnen weg.

Ätherische Öle verwenden

Allen voran Teebaum-, Nelken- und Citronella-Öl mögen die lästigen Insekten so gar nicht. Ein kleines Schälchen mit ätherischen Ölen wirkt hier als natürliches Schutzschild.

Aufgeschnittene Zitrone gespickt mit Nelken

Eine Tischdekoration aus Zitronen und Nelken sieht nicht nur interessant aus, sondern kann auch beim Vertreiben von Erdwespen helfen.

Aufgeschnittene Knoblauchzehen oder Knoblauchöl

Ein weiteres Hausmittel zur Bekämpfung der lästigen Flieger sind Knoblauchzehen und Knoblauchöl.

Räucherstäbchen und Kaffepulver

Im Handel sind spezielle Räucherstäbchen, die einen Duft absondern, der ebenfalls abschreckend auf die ungebetenen Gäste wirkt. Gleiches gilt für angezündetes Kaffeepulver.

Mythos Kupfermünze

Ebenfalls häufig als Mittel gegen Wespen aufgeführt werden Kupfermünzen. Tatsächlich jedoch gibt es keinen Beleg für die Wirksamkeit. Gleiches gilt für zerknülltes Papier.

Den Nestbereich abgrenzen durch eine Markierung in zwei Meter Abstand kennzeichnen und absichern

Sollten Sie ein Erdwespennest im Garten feststellen, gilt es dieses beispielsweise durch Flatterband zu markieren. Gerde beim Nähern an das Nest können die schwarz-gelben Störenfriede aggressiv werden. Es empfiehlt sich die Markierung in zwei Metern Abstand um das Nest zu ziehen.