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Kakerlaken: Bekämpfen, erkennen, woher sie kommen und Gefahr

Kakerlake an einer Hauswand

Kakerlaken lösen sie nicht nur Ekel aus, sondern können auch zahlreiche Krankheiten übertragen. Was Viele jedoch nicht wissen: Bereits bei der Sichtung eines einzelnen Exemplars besteht Handlungsbedarf. Denn eine Faustregel besagt: Auf jedes sichtbare Exemplar kommen mindestens 100 unentdeckte. Wie sich Kakerlaken bekämpfen und erkennen lassen, welche Mittel und Hausmittel wirklich helfen und woher die Insekten kommen.

Woher kommen Kakerlaken?

Die Bezeichnung Kakerlake oder Küchenschabe steht für verschiedene Arten aus der Ordnung der Schaben (Blattodea). Dazu zählen folgende Unterarten:

  • Die Deutsche Schabe (Blattella germanica)
  • Die Gemeine Küchenschabe beziehungsweise die Orientalische Schabe (Blatta orientalis).
  • Die Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana), die außerhalb von großen Häfen hierzulande jedoch selten vorkommt

Ins Haus kommen Kakerlaken unter anderem durch Türen und Fenster. Selbst kleinste Ritzen im Gemäuer können sie nutzen, um einzudringen. Ferner können sie sich in Lebensmittelverpackungen oder im Gehäuse gebrauchter Elektrogeräte aufhalten. Überdies schleichen sie sich gerne ins Urlaubsgepäck und gelangen auf diese Weise in die Wohnung.

Schaben Arten von Deutsche Schabe über Orientalische Schabe bis Amerikanische Schabe

Können Kakerlaken fliegen?

Die Deutsche Schabe und die Gemeine Küchenschabe haben zwar Flügel, sind jedoch nicht flugfähig. Es gelingt ihnen allenfalls zu gleiten, wenn sie sich aus der Höhe zu Boden fallen lassen. Können andere Kakerlaken fliegen? Ja, die Amerikanische Großschabe kann in begrenztem Umfang fliegen.

Nahrung

Kakerlaken können sich von praktisch allem ernähren, was sie finden. Das schließt Lebensmittel und Tierfutter ein sowie organische Abfälle und tote Insekten. Bei ausreichender Feuchtigkeit macht es ihnen aber auch nichts aus, mal ein paar Wochen oder sogar einen ganzen Monat nichts zu fressen.

Häufige Verstecke

Wo immer sich Schaben im Haus aufhalten, versuchen sie das unbedingt im Verborgenen zu tun. Daher weist bei einem Befall lange Zeit nichts auf ihre Anwesenheit hin. Sie lieben Orte, an denen es feucht und warm ist. Außerdem sollte ein reiches Nahrungsangebot in erreichbarer Nähe sein. In der Küche, im Badezimmer sowie manchmal auch in anderen Wohnbereichen verstecken sie sich gerne:

  • Hinter Schränken, dem Kühlschrank und Ähnlichem
  • In elektrischen Geräten wie dem Kaffeeautomaten oder dem Fernseher
  • Im Hohlraum von Bodenleisten sowie hinter Tapeten
  • In kleinen Öffnungen an Wänden oder im Boden
  • In Ritzen und Spalten an Fenster- und Türrahmen
  • Hinter Verkleidungen und Blenden

Kommen Kakerlaken ins Bett?

Darin besteht oft eine unangenehme Vorstellung und viele Betroffene stellen sich diese Frage. Obwohl es ihnen ein angenehmes Klima bieten kann, meiden Kakerlaken unter normalen Bedingungen das Bett. Die Nähe zum Menschen sowie die Bewegungen in der Nacht halten sie fern. Kommen Kakerlaken also nicht ins Bett? Nein, falls eine sehr hohe Population vorhanden ist und andere Verstecke bereits belegt sind, kann es passieren, dass so manche Kakerlake auch das Bett für sich entdeckt. Während dies in südlichen Urlaubsländern häufiger vorkommt, ist ein so starker Befall in Deutschland sehr selten.

Vermehrung und wie sich Kakerlaken-Eier erkennen lassen

Küchenschaben legen ihre Eier in sogenannten Eipäckchen ab. Diese länglichen, etwas gebogenen Eipäckchen können bis zu 40 Eier enthalten. Maximal fünfmal im Jahr legt eine Küchenschabe Eipäckchen ab, aus denen insgesamt 200 Nachkommen schlüpfen können. Sie sind nach 28 Tagen ihrerseits geschlechtsreif und beschleunigen die Vermehrungsrate, sodass schnell mehrere tausend Tiere in einer Saison zusammenkommen können.

Woran sich ein Befall erkennen lässt

Schabe im Badezimmer
Kakerlaken mögen es vor allem dort, wo es feucht und dunkel ist

Da Kakerlaken nachtaktiv sind und sehr versteckt leben, lässt sich ein Befall in der Regel erst sehr spät erkennen. Anzeichen dafür sind:

  • Kleine schwarze Punkte auf dem Boden, der Küchenzeile oder an der Wand, bei denen es sich um Kakerlakenkot handeln kann
  • Transparente Kokon-Reste in der Nähe möglicher Schlupfwinkel
  • Weiße, braune oder gräulich-schwarze Eipäckchen ebenfalls unweit potentieller Nistplätze
  • Ein unangenehmer süßlich-muffiger Geruch in der Wohnung, den Schaben absondern
  • Fraßspuren an Lebensmittelverpackungen sowie an Lebensmitteln wie weichem Obst
  • Einzelsichtungen von toten oder lebenden Kakerlaken, die auf einen starken Befall mit mehreren hundert Tieren hinweisen.

Sind Kakerlaken gefährlich?

Ja, Küchenschaben sind gefährlich, da sie Krankheitskeime aus ihrer Umgebung aufnehmen können. An ihrem Körper können sie bis zu drei Tage lang aktiv bleiben und in ihren Ausscheidungen sogar noch etwas länger. Darüber kann es passieren, dass sie Erreger unter anderem von Salmonellen, Hepatitis B, Ruhr, Milzbrand, Tuberkulose, Typhus, Cholera und anderen Krankheiten weitergeben. Gefährlich ist ferner, dass sie Tierfutter- sowie Lebensmittelvorräte verunreinigen und damit ein Hygieneproblem darstellen.

Können sie beißen und wie sehen Kakerlaken-Bisse aus?

Schaben sind nicht darauf aus, Menschen zu beißen. Falls sie aber sehr durstig sind, kann das beispielsweise während des Schlafs doch einmal geschehen. Um die manchmal heftig schmerzende, geschwollene Bissstelle mit rotem Zentrum bildet sich dabei eine Rötung.

Maßnahmen zur Vorbeugung

Damit es erst gar nicht zu einem Befall durch Kakerlaken kommt, sind folgende Vorkehrungen empfehlenswert:

  • Dafür sorgen, dass Lebensmittel- und Tierfutter-Vorräte für Kakerlaken unerreichbar sind
  • Kein benutztes Geschirr sowie keine Lebensmittelreste stehenlassen und Krümel entfernen
  • Futternäpfe für Hund und Katze nur zur Fütterung aufstellen und danach reinigen
  • Regelmäßig die Schränke auch innen auswaschen
  • Risse, Fugen, Ritze, Spalten und andere kleine Öffnungen an Wänden, Bodenleisten, Fenster- und Türrahmen, Verkleidungen und Ähnlichem abdichten
  • Urlaubsgepäck, gebrauchte Elektrogeräte auf Schädlingsbefall überprüfen
  • Auf Transportbehälter wie alte Obstkisten, in denen sich eine Kakerlake oder Eipäckchen befinden können, verzichten
  • Fest schließende Mülleimer verwenden und mindestens einmal täglich entleeren
  • In Küche und Badezimmer durch regelmäßiges Lüften ein feucht-warmes Klima vermeiden
  • Wasserpfützen auf der Küchenzeile im Spül- und Waschbecken sowie in Dusche und Badewanne beseitigen
  • Gießkannen nur bei Bedarf mit Wasser füllen

Wie sich Kakerlaken bekämpfen lassen

Das Bekämpfen von Küchenschaben ist aus vielerlei Hinsicht schwierig. So sind die Tiere sehr scheu und vorsichtig sowie Meister darin, sich im Verborgenen aufzuhalten. Erste Anzeichen werden meist erst sichtbar, wenn bereits ein erheblicher Befall vorhanden ist. Zudem vermehren sie sich rasend schnell, sodass das Töten von Einzeltieren, auf die in der Regel hunderte weitere kommen, kaum etwas bringt.

Licht Anlassen, Hausmittel oder Fallen?

Ein oft zitierter Mythos besagt, dass sich Schaben durch durch das Anlassen von Licht vertreiben lassen. Tatsächlich meiden Schaben das Licht, wirklich los werden Betroffene die Schädlinge dadurch jedoch nicht. Sie werden dann lediglich seltener ihr dunkles Versteck verlassen.

Hausmittel

Bei einem geringen Befall kann das eine oder andere dieser Mittel möglicherweise helfen. Bei einem üblichen stärkeren Befall aber sind die Effekte sehr begrenzt. Folgende Hausmittel sind einen Versuch wert:

  • Auslegen eines feuchten Wischtuchs: Letzteres bietet den Schädlingen einen feuchten, dunklen Unterschlupf. Betroffene legen es über die Nacht aus und werden erstaunt sein, wie viele der Insekten sich am nächsten Tag darunter befinden.
  • Verteilen von Lorbeerblättern oder Katzenminze: Schaben mögen keine Lorbeerblätter. Legen Sie diese großzugig an Stellen aus, wo sie die Tiere vermuten. Das macht ihnen den Aufenthalt unangenehm. Katzenminze hat den gleichen Effekt.
  • Zucker und Natron: Mischen Sie Zucker und Natron zu gleichen Teilen und verteilen Sie es im Haus. Der Zucker lockt die Schädlinge an und das Natron erzeugt Gase, die Kakerlaken töten.
  • Schälchen mit wässrigem Öl oder gepfeffertem Essig: Das Wasser dient in diesem Fall als Lockmittel. So lieben die Insekten feuchte Stellen. Einmal in das Schälchen getappt, verstopft das Öl oder Essig die Atemwege der Schädlinge und sorgt so für ihr Ableben.

Produkte gegen Schaben

Ein weiteres Mittel, um die Schädlinge zu bekämpfen, sind Kakerlakenfallen als Klebefallen oder Köderdosen. Sie sind in vielen Supermärkten und Baumärkten erhältlich. Doch auch sie sind kaum dazu geeignet, in Eigenregie der Plage Herr zu werden. In eine ähnliche Kategorie fallen spezielle Sprays gegen Schaben. Diese helfen zwar sie lokal zu bekämpfen, doch die gesamte Population lässt sich so nicht loswerden.

Ein Schädlingsbekämpfer hilft zuverlässig

In den meisten Fällen werden Insektizide oder Ködergele die geeigneten Mittel sein, um den Schädlingsbefall zu bekämpfen. Allerdings ist es nicht ratsam, diese Mittel selber einzusetzen. Der Umgang mit ihnen erfordert einige Kenntnisse und ist nicht risikofrei. Ihre Anwendung ist Sache des professionellen Schädlingsbekämpfers. Er ist ferner in der Lage, mit Erkennungsfallen die Stärke des Befalls abzuschätzen sowie die Verstecke der Küchenschaben zu erkennen. Ferner kann er die Orte erkennen, an denen die Schaben ihre Eier ablegen. So gelingt es ihm, die Schädlinge gezielt zu bekämpfen.