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Staubläuse bekämpfen, Nest finden und woher sie kommen

Eine Staublaus auf der Tapete

Aufgrund ihrer geringen Größe werden sie oft übersehen. Als Hygiene- und Vorratsschädlinge sind Staubläuse (Psocoptera) dennoch nicht zu unterschätzen. Auch als Bücherläuse bezeichnet, können sie Schäden an Papier verursachen und Lebensmittel verunreinigen. Im schlimmsten Fall können sie sogar Allergien auslösen. Wie sich Staubläuse erkennen und bekämpfen lassen und wo sich ihre Nester befinden. 

Staubläuse gibt es fast überall. Sie kommen in der freien Natur ebenso wie in Häusern und Wohnungen vor. Einige Staubläuse kommen fast in jedem Haushalt vor und sind für Menschen ungefährlich. In großer Stückzahl können sie jedoch zum Problem werden. 

Staubläuse erkennen

Staubläuse sind zwischen 1 und 2 mm lang. Anders als Hausstaubmilben lassen sie sich somit mit dem bloßen Auge erkennen. Sie variieren in der Farbe von grau bis hellbraun oder fast durchsichtig. Sie besitzen einen länglichen Körper mit einem deutlich sichtbaren Kopf und Antennen.

Die kleinen Insekten bewegen sich eher langsam und kommen auf eine Lebensdauer von bis zu 12 Wochen. Als Nahrungsquelle dienen organische Partikel aus Textilien, Papier, Hautschuppen von Menschen oder Schimmelpilz und dessen Sporen. Bücherläuse können deshalb auch ein Indikator für einen Schimmelbefall sein.  

Die Larven von Staubläusen, auch als Nymphen bezeichnet, ähneln in ihrem Aussehen den ausgewachsenen Tieren. Sie haben jedoch einen meist durchsichtigen Körper und sind deutlich kleiner, weshalb sie ohne Lupe kaum zu erkennen sind. 

Lebensraum

Staublaus in der Nahaufnahme
Staublaus, stark vergrößert

Staubläuse mögen es feucht. So kommen sie insbesondere in Bereichen vor mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent. Häufig sind sie in Küchen, Badezimmern und Kellern anzutreffen, meist in kleinen Gruppen. 

Im Neubau

Auch in Neubauten kommen die unliebsamen Insekten vor. Ursache sind fast immer zellulosehaltige Baustoffe, die vor oder während des Einbaus feucht geworden sind. Dazu zählen beispielsweise Dämmstoffe, Holzwerkstoffe oder Tapeten. 

Hier gilt es darauf zu achten, die Baustoffe möglichst schnell zu trocknen. Das Problem mit den Staubläusen erledigt sich dann meist von selbst. 

In Bett und Schlafzimmer

Auch im Bett können es sich Staubläuse bequem machen, gerade in wenig belüfteten Schlafzimmern mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dennoch kommen sie in Schlafzimmern eher selten vor. Bei Schädlingen im Bett handelt es sich zumeist um Bettwanzen oder Flöhe.

Staubläuse im Mehl

Auch Lebensmittel wie Getreide, Mehl oder Tee können Bücherläuse anziehen. Das gilt vor allem dann, wenn sie feucht geworden sind oder sich Schimmel gebildet hat. 

Dennoch fallen die kleinen Schädlinge eher seltener über Lebensmittel her. Entdecken Betroffene mutmaßlich kleine, braune Staubläuse im Mehl, könnte es sich ebenso um Mehlkäfer oder Mehlmilben handeln. 

Staubläuse trotz niedriger Luftfeuchtigkeit

Grundsätzlich benötigen Staubläuse eine feuchte Umgebung, um zu überleben. Kommen sie trotz niedriger Luftfeuchtigkeit vor, dann liegt das zumeist an einer lokalen Feuchtigkeitsquelle. 

Zwar ist die Luftfeuchtigkeit im Raum selbst gering, doch irgendwo in dem Raum befindet sich eine Stelle mit feuchtem Mikroklima:

  • Zimmerpflanzen: Feuchte Blumenerde kann die Ausbreitung von Staubläusen begünstigen.
  • Tier- und Hamsterkäfige: Das Halten von Tieren, beispielsweise von Hamstern, kann die Bildung von Feuchtigkeit begünstigen. Es ist deshalb wichtig, die Käfige regelmäßig zu reinigen. 
  • Feuchte Stellen wie Wasserschäden: Hier gilt es, Decken und Wände auf feuchte Stellen zu überprüfen. Auch hinter Sockelleisten kann sich Feuchtigkeit sammeln.

Sind Staubläuse gefährlich?

Staubläuse selbst stellen keine direkte Gesundheitsgefahr für Menschen oder Haustiere dar. Sie beißen oder stechen nicht, springen nicht auf Menschen und sind keine Überträger von Krankheiten.

Gefährlich sind sie in großer Zahl für Materialien wie Papier, Tapeten, Textilien und ähnliche zellulosehaltige Produkte. Hier können sie Materialschäden verursachen, beispielsweise an wichtigen Dokumenten oder an der Tapete. 

Nest finden

Staubläuse bauen keine Nester im traditionellen Sinne, wie es beispielsweise Insekten wie Wespen oder Ameisen tun. Dennoch haben sie die Tendenz, sich in größeren Gruppen anzusammeln an Stellen, die ihre Lebensumstände begünstigen. So lassen sich solche Nester aufspüren:

  • Suche nach Feuchtigkeitsquellen: Suchen Sie nach Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit, Wasserschäden oder Kondenswasserbildung. Mögliche Orte umfassen das Bad, Keller, Küche und in der Nähe von Fenstern und Türen
  • Überprüfung auf Schimmel: Da Staubläuse sich von Schimmelpilzen ernähren, suchen Sie nach Anzeichen von Schimmelbildung. Schimmel entsteht oft in dunklen, schlecht belüfteten Bereichen, einschließlich hinter Möbeln, in Ecken und in versteckten Nischen wie hinter Sockelleisten. 
  • Kontrolle von Papier, Pappe und Textilien: Überprüfen Sie Bücherregale, Stapel von Zeitungen oder Zeitschriften und ähnliche Bereiche.
  • Untersuchung von Pflanzen und Blumentöpfen: Überprüfen Sie die Erde und die Umgebung von Zimmerpflanzen, da die Feuchtigkeit in der Erde und um den Topf herum ein attraktiver Ort für Staubläuse sein kann.

Staubläuse bekämpfen

Die Bekämpfung von Staubläusen fokussiert sich vor allem auf die Schaffung eines für sie ungünstigen Umfelds. Und das erreichen Betroffene, indem sie die Lebensgrundlagen beseitigen – insbesondere Feuchtigkeit und Nahrungsquellen wie Schimmelpilze. 

Luftfeuchtigkeit reduzieren

Verwenden Sie Entfeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in betroffenen Bereichen zu senken. Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit von unter 50 Prozent.

Zudem gilt es für regelmäßige Durchlüftung zu sorgen, um feuchte Luft auszutauschen und die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren.

Schimmel beseitigen

Beseitigen Sie alle Schimmelherde, da Schimmel die primäre Nahrungsquelle für Staubläuse ist. Suchen Sie zudem nach Leckagen, Kondenswasserbildung oder anderen Ursachen für Feuchtigkeit und beheben Sie diese. 

Reinigung

Es empfiehlt sich regelmäßig zu reinigen, besonders in Ecken und versteckten Bereichen, um Staub, Schimmelsporen und andere organische Materialien zu entfernen.

Außerdem gilt es, betroffene Gegenstände wie Textilien zu reinigen, um Schimmelsporen zu entfernen. So entziehen Betroffene Staubläusen sämtliche Nahrungsgrundlagen. 

Trockener Lagerung von Papier und Textilien

Lagern Sie Bücher, Kleidung und andere zellulosehaltige Materialien trocken und belüftet. 

Sprays und Fallen gegen Bücherläuse

Zwar gibt es auch Fallen, mit denen sich Staubläuse fangen lassen, diese sollten jedoch nicht als alleiniges Bekämpfungsmittel eingesetzt werden. Solange die Ursache in Form von Feuchtigkeit oder Schimmel nicht beseitigt ist, werden sich die Insekten mit der Zeit wieder ausbreiten. Dennoch bieten Fallen ein gutes Mittel, um einen Befall eindeutig zu identifizieren. 

Auch Sprays sind als alleiniges Mittel ungeeignet. So lassen sich damit punktuell einige der Schädlinge töten, jedoch werden sie sich schnell wieder vermehren. Das gilt zumindest dann, wenn die Ursache für den Befall weiterhin besteht.