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Marderkot erkennen & entfernen: Welche Krankheiten er überträgt

Marderkot auf einem Untergrund aus Steinen

Marder sind vor allem dafür bekannt, dass sie beispielsweise Kabel und Schläuche bei Autos durchbeißen. Darüber hinaus verursachen sie Dreck und Gestank. Im Haus verraten sie sich regelmäßig durch in der Nacht verursachten Lärm. Doch es gibt weitere Indizien, mit deren Hilfe die Präsenz von Mardern nachgewiesen werden kann. Gemeint sind ihre Hinterlassenschaften. Doch woran lässt sich Marderkot erkennen? Wie unterscheidet er sich von Kot von Ratten, Waschbären und Igeln? Und welche Krankheiten kann er übertragen?

Marderkot erkennen – Unterschiede zum Kot anderer Tiere

Besteht aufgrund von Geräuschen oder Hinterlassenschaften der Verdacht, dass sich zeitweise ein Marder beispielsweise in der Garage oder auf dem Dachboden aufhält, ist es wichtig, auf Futterspuren und Kotspuren zu achten. Doch woran lässt sich Marderkot erkennen, und wie unterscheidet er sich von Rattenkot, Waschbärkot und Igelkot?

Vergleich von Marderkot, Waschbärkot, Igelkot und Rattenkot

Merkmale von Marderkot

  • Aussehen: Wie eine Spirale gedreht, bis zu zehn Zentimeter lang, ein bis zwei Zentimeter dick, zum Ende hin deutlich schmaler und spitz zulaufend
  • Farbe: Dunkelbraun bis schwarz
  • Beschaffenheit: Häufig deutliche Spuren von unverdauten Nahrungsresten, zum Beispiel Fellreste und Federn, Obstkerne und Knochen
  • Geruch: Sehr intensiver und unangenehmer Geruch
  • Besonderheiten: Marderkot findet sich auch in der Nähe des Platzes, an dem Marder schlafen; häufig mehrfaches Koten am gleichen Ort, sodass oftmals alte und neue Hinterlassenschaften zu finden sind

Merkmale von Rattenkot

  • Aussehen: Länge zwischen einem halben und zwei Zentimetern; schmal und leicht gebogen
  • Farbe: Dunkelbraun, je frischer die Hinterlassenschaft, umso heller die braune Farbe
  • Beschaffenheit: feste Konsistenz; nicht auf einen Ort begrenzt, sondern über eine größere Fläche verteilt
  • Geruch: Um das Revier zu markieren, sondern Ratten über spezielle Drüsen unangenehme Gerüche ab; Hinweis auf einen Rattenbefall ist ein intensiver Ammoniakgeruch
  • Besonderheiten: Rattenkot ähnelt von der Optik großen Reiskörnern

Merkmale von Waschbärkot

  • Aussehen: Länge von vier bis sechs Zentimetern, längliche und rohrförmige Form
  • Farbe: Dunkelbraun, Farbintensität auch abhängig von der jeweiligen Nahrung des Allesfressers
  • Beschaffenheit: Kotstellen befinden sich bevorzugt an erhöhten Stellen, zum Beispiel auf einem Ast, Balken oder Felsen
  • Geruch: weniger stechend als Marderkot
  • Besonderheiten: Ähnelt Kothaufen kleiner Hunde; Waschbären lassen ihre Losung nicht einfach fallen, sondern richten bei mehreren Tieren Gemeinschaftstoiletten, sogenannte Latrinen, ein; leicht rötliche Färbung Hinweis auf Waschbärenkot, da Waschbären die roten und giftigen Früchte der Eibe fressen können, ohne Schaden zu erleiden

Merkmale von Igelkot

  • Aussehen: Drei bis sechs Zentimeter lang mit einem Durchmesser zwischen acht und zwölf Millimetern; walzenförmig gerollt mit spitzen Enden
  • Farbe: Schwarz-braun, leicht glänzend
  • Beschaffenheit: Gleichmäßige Konsistenz, manchmal Reste von Nahrung zu erkennen, zum Beispiel von Insekten
  • Geruch: Im Vergleich zu Marderkot ist der Geruch sehr viel dezenter; Geruchsintensität ist abhängig von der vertilgten Nahrung; stärker ist der Geruch nach dem Verzehr von Katzenfutter, milder nach dem Verzehr von Insekten
  • Besonderheiten: Igelkot konzentriert sich nicht auf eine bestimmte Fläche, sondern ist breit gestreut

Abhängig vom Fundort kann es wichtig sein, die tierischen Hinterlassenschaften zu entfernen.

Marderkot gefunden – Was tun?

Unabhängig davon, von welchem Tier der Kot stammt, ist es wichtig, diesen sorgfältig zu entfernen. Das gilt vor allem dann, wenn er sich an häufig frequentierten Stellen befindet, zum Beispiel im Garten oder auf einer Terrasse. Haben Sie Marderkot gefunden, ziehen Sie Plastikhandschuhe an, mit denen Sie ihn aufnehmen und in eine kleine Plastiktüte packen. Die verknoten Sie sorgfältig, nachdem Sie darin auch die Handschuhe verstaut haben, und entsorgen den Tierkot über den Hausmüll.

Grundsätzlich gehört der Kot von Wildtieren nicht auf den Komposthaufen, auch nicht zu den Gartenabfällen und erst recht nicht in die Biotonne. Grund ist, dass Marderkot Krankheitskeime oder Parasiten enthalten kann, die Menschen gefährlich werden können. Alternativ können Sie ihn auch mit einer über die Hand gestülpten Tüte aufnehmen und entfernen. Das kennen Sie bereits, insbesondere wenn Sie einen Hund haben.

Welche Krankheiten können durch Marderkot übertragen werden?

Der Gesundheitszustand von Wildtieren ist nur wenig erforscht. Insoweit sind die Aussagen, ob Marderkot für Menschen gefährlich werden kann, eher vage. Als gesichert gilt, dass Wildtiere Krankheitserreger auf Menschen übertragen können, womit Viren, Bakterien und Parasiten gemeint sind. Untersuchungen an der Tierärztlichen Hochschule Hannover – untersucht wurden 77 Füchse, 7 Marderhunde und 19 Steinmarder – kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass lediglich die untersuchten Füchse und Marderhunde Krankheitserreger aufwiesen. Anderes gilt für die untersuchten Steinmarder, die nahezu frei von diesen Krankheitserregern waren. Diese Ergebnisse decken sich weitgehend mit einer am Landesuntersuchungsamt Rheinland Pfalz durchgeführten älteren Studie.

Virale Erkrankungen wie Staupe, Tollwut und die Pseudotollwut, aber auch die Krankheit Räude konnte bei keinem der untersuchten Wildtiere nachgewiesen werden. Anderes gilt für Parasiten, die insbesondere bei Füchsen weit verbreitet sind und die sie bevorzugt als Wirte nutzen. Beispiele sind Haarwürmer, der Fuchsbandwurm, der Saugwurm und der Hakenwurm. Anderes gilt für Steinmarder, die von anderen Endoparasiten befallen werden, die der Gattung Capillaria zuzurechnen sind. Für Menschen bedeutet das, dass eine Infektion insbesondere mit Haarwürmern möglich, aber sehr selten ist. Auch wenn die Forschungsergebnisse zu dem Ergebnis kommen, dass Übertragungen von Viren, Bakterien und Parasiten vom Marder auf den Menschen äußerst selten sind, ist das kein Grund, mit Marderkot nicht verantwortungsbewusst umzugehen und sich an gängige Hygieneregeln zu halten.