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Kleine Fliegen in der Wohnung: Was tun?

Kleine Fliegen in der Wohnung

Trotz ihrer geringen Größe können sie den heimischen Frieden erheblich stören. Bei kleinen Fliegen in der Wohnung kann es sich um verschiedene Insekten handeln, die gar nicht so leicht zu unterscheiden sind. Einen Hinweis gibt, ob es sich um braune, schwarze oder weiße Fliegen handelt. Wie Sie erkennen, um welchen kleinen Plagegeister es sich handelt und wie sie sich vertreiben lassen.

Mögliche Arten von kleinen Fliegen in der Wohnung

Tauchen kleine Fliegen in der Wohnung auf, kann es sich grundsätzlich um verschiedene Arten von Insekten handeln. Hier eine Übersicht über die häufigsten Übeltäter und deren Erkennungsmerkmale:

Fruchtfliegen (Obstfliegen)

Fruchtfliegen schnell loswerden

Diese kleinen braunen Fliegen sind wohl die bekanntesten unerwünschten Mitbewohner. Fruchtfliegen, auch Obst- oder Essigfliegen genannt, werden nur etwa 2 bis 4 mm groß und tauchen bevorzugt in der Küche auf. Man erkennt sie daran, dass sie sich über reifes Obst, offene Saftflaschen, Essensreste oder den Biomüll hermachen. Häufig schleppt man ihre Eier mit gekauftem Obst ins Haus ein. Ein einziges Fruchtfliegen-Weibchen kann bis zu 400 Eier auf fermentierendem Obst ablegen. Bei idealen Temperaturen schlüpfen die Larven schon nach 24 Stunden und nach knapp 10 Tagen sind neue Fliegen geschlüpft. So werden aus ein paar übersehenen Fliegen schnell sehr viele. Hat sich eine Generation erfolgreich vermehrt, schwirren die erwachsenen Fruchtfliegen oft in der ganzen Wohnung umher.

Trauermücken

Trauermücke

Wenn kleine schwarze Fliegen vor allem aus Blumentöpfen aufsteigen und um Zimmerpflanzen herumschwirren, handelt es sich wahrscheinlich um Trauermücken. Diese Insekten sind ebenfalls nur wenige Millimeter groß, gehören zur Familie der Pilzmücken und legen ihre Eier in feuchte Blumenerde. Die weißlichen Larven ernähren sich von organischem Material im Boden und können bei Massenbefall auch Wurzeln anfressen. Auffällig sind meist die erwachsenen Trauermücken, die bei Erschütterung der Pflanze in ganzen Schwärmen aus der Erde aufsteigen. Weil Topfpflanzen durch falsches Gießen ideale Bedingungen bieten, sind Trauermücken eine häufige Ursache für kleine Fliegen in Wohnungen, besonders wenn die Erde ständig sehr feucht gehalten wird.

Weiße Fliegen

Winzige kleine weiße Fliegen auf Zimmerpflanzen deuten auf die sogenannte Weiße Fliege hin (botanisch eine Mottenschildlaus). Diese Schädlinge sitzen meist auf der Unterseite von Blättern und fliegen in großer Zahl auf, wenn man die Pflanze bewegt. Weiße Fliegen kommen oft mit neu gekauften Pflanzen ins Haus oder gelangen durch das Fenster herein und befallen dann Zimmerpflanzen. Sie saugen an den Pflanzen und können diese schwächen. Mit bloßem Auge erscheinen sie als minikleine, weiß gepuderte Mücken von nur etwa 1 bis 2 mm Länge. Ein Befall zeigt sich auch durch klebrige Beläge (Honigtau) auf den Blättern.

Gewittertierchen (Thripse)

Gewittertierchen

Als Gewittertierchen bezeichnet man winzige Insekten (meist <1 mm) aus der Ordnung der Fransenflügler, die bei warm-schwülem Wetter plötzlich massenhaft auftreten können. Sie werden umgangssprachlich auch Gewitterfliegen genannt. Die dunklen, länglichen Tierchen können tatsächlich überall auftauchen. Man findet sie auf Fensterbänken, an Lampenschirmen oder sogar auf der Haut. Wegen ihrer minimalen Größe gelangen sie selbst durch feinmaschige Fliegengitter ins Zimmer.

Oft verschwinden Thripse von allein wieder, wenn das Wetter umschlägt. Einige Arten können an Zimmerpflanzen saugen und dort Schäden verursachen. Manche merken wir auch, weil sie leichte Hautirritationen verursachen können (gelegentlich stechen oder beißen Thripse den Menschen zwar nicht gezielt, aber sie können ein Pieksen verursachen). Insgesamt sind Gewittertierchen lästig, aber zum Glück meist nur temporär zu Gast.

Abflussfliegen (Schmetterlingsmücken)

Schmetterlingsmücke an einem Abfluss

Kleine dunkelgraue bis schwarze Fliegen im Badezimmer oder in der Küche, die sich bevorzugt in Abflussnähe aufhalten, sind häufig sogenannte Abflussfliegen. Diese nur wenige Millimeter großen schmetterlingsartigen Mücken (auch Abortfliegen genannt) erkennt man an ihren breiten, pelzartig behaarten Flügeln. Sie sitzen oft reglos an Wänden nahe Waschbecken oder Bodenabläufen. Abflussfliegen selbst stechen nicht und fliegen eher ungern; sie hüpfen oft kurze Strecken. Ihr Auftreten deutet auf organische Ablagerungen und Feuchtigkeit im Abflusssystem hin, wo sie ihre Eier ablegen.

Kleine stechende Fliegen

Schließlich gibt es noch winzige blutsaugende Mücken, die von draußen in die Wohnung gelangen können. Dazu zählen Gnitzen (Bartmücken) oder auch Kriebelmücken. Diese werden nur 1 bis 4 mm (Gnitzen) bzw. wenige Millimeter (Kriebelmücken) groß und können mit bloßem Auge wie “normale” kleine Fliegen wirken. Anders als Fruchtfliegen oder Trauermücken sind sie jedoch an Menschen oder Tieren interessiert, ihre Weibchen beißen, um Blut zu saugen. In Innenräumen sind sie selten, doch wer in Gewässernähe oder auf dem Land wohnt, kann durch offene Fenster solche kleinen stechenden Fliegen hereinbekommen. Typischerweise summen oder surren sie kaum und man bemerkt sie erst durch juckende Stiche.

Ursachen: Woher kommen die kleinen Fliegen?

Um die Ursache für kleine Fliegen in der Wohnung zu finden, lohnt sich ein Blick auf ihre Lebensweise. Je nach Art kommen unterschiedliche Quellen infrage:

  • Lebensmittel und Abfälle: Überreifes Obst, offene Lebensmittel, klebrige Saftflaschen oder ein nicht geleerter Biomüll sind ideale Brutstätten für Fruchtfliegen. Die Fliegen werden vom Geruch gärender Früchte angelockt und legen dort ihre Eier ab. Selbst in einer leeren Wein- oder Bierflasche können sich im Restzucker noch Fruchtfliegenmaden entwickeln. Wer also kleine braune Fliegen in Küche oder Speisekammer bemerkt, hat sehr wahrscheinlich irgendwo Obst oder organische Abfälle liegen. Ohne Pflanzen im Haushalt sind Lebensmittelreste die häufigste Quelle für kleine Fliegen.
  • Zimmerpflanzen und Blumenerde: Topfpflanzen sind ein typischer Ursprung für kleine schwarze Fliegen in der Wohnung. Trauermücken gelangen oft durch kontaminierte Pflanzenerde ins Haus. In dauerhaft feuchter Erde können ihre Larven hervorragend gedeihen. Auch kleine weiße Fliegen kommen oft mit Pflanzen ins Haus: Sie verstecken sich an Unterseiten der Blätter und vermehren sich an Zimmerpflanzen, besonders wenn die Bedingungen warm und standluftig sind. Ebenso können Thripse (Gewittertierchen) in der Erde von Pflanzen leben oder von Gartenpflanzen hereingetragen werden. Mit Pflanzen im Zimmer steigt also die Wahrscheinlichkeit für Trauermücken, Weiße Fliegen und Thripse deutlich.
  • Feuchtigkeit und stehendes Wasser: Einige Fliegenarten benötigen feuchte, schmutzige Milieus zur Entwicklung. Abflussfliegen zum Beispiel stammen, wie ihr Name sagt, aus den Abflussrohren. In einem Siphon mit Ablagerungen aus Seifenresten, Haaren und anderen organischen Stoffen finden deren Larven Nahrung. Auch andere Orte mit stehendem Wasser oder hoher Feuchtigkeit können Brutstätten sein. Wenn kleine Fliegen überall im Bad oder der Küche um den Abfluss herumschwirren, ist oft ein verunreinigtes Abflussrohr die Ursache.
  • Außenbereiche und Wetter: Manche Kleinstinsekten gelangen von draußen in die Wohnung. Gewittertierchen werden vom Wind ins Haus geweht oder krabbeln durch Fensteröffnungen, insbesondere bei drückendem Gewitterwetter. Winzige stechende Mücken (Gnitzen, Kriebelmücken) kommen vor allem in ländlichen Gebieten oder Nähe von Gewässern vor und können abends durch offene Fenster hereinfliegen. Diese werden zwar nicht im Haus heimisch, können aber kurzfristig als umherfliegende Plagegeister auftreten.

Wie man sieht, kann praktisch jeder Haushalt betroffen sein, auch ohne Pflanzen in der Wohnung. Dann liegen die Ursachen meist in der Küche oder im Sanitärbereich. Wichtig ist, die Quelle zu finden: Wo brüten die Fliegen? Nur wenn man Brutstätten eliminiert, wird man die Insekten nachhaltig los.

Kleine Fliegen loswerden – was tun?

  • Nahrungsquellen entfernen: Alles, was Fliegen als Brut- oder Futterquelle dient, sollte beseitigt werden. Entsorgen Sie überreifes Obst und leeren Sie Abfalleimer regelmäßig. Reinigen Sie offene Flaschen, damit kein gäriger Rest bleibt.
  • Brutstätten austrocknen: Gießen Sie Zimmerpflanzen eine Weile weniger, sodass die oberste Erdschicht abtrocknet – Trauermücken mögen keine trockene Erde. Gießwasserreste im Untersetzer sollten entfernt werden. Prüfen Sie Abflüsse auf feuchte Ablagerungen.
  • Fallen und Hausmittel einsetzen: In der Küche hilft eine Schale mit Essig und etwas Spülmittel als Fruchtfliegenfalle. Für Pflanzenbewohner eignen sich Gelbsticker. Gegen Abflussfliegen hilft Natron mit Essig, gefolgt von heißem Wasser.
  • Schädlinge absammeln oder abtöten: Verwenden Sie einen Staubsauger, um Fliegen abzusaugen. Weiße Fliegen an Pflanzen können durch Abbrausen reduziert werden. Bei starkem Befall helfen Nematoden. Die Erde kann mit Quarzsand abgedeckt oder mit Streichhölzern behandelt werden.

Vorbeugung: So bleibt die Wohnung fliegenfrei

  • Hygiene in der Küche: Obst abdecken oder kühlen, Abfall regelmäßig entsorgen, Flaschen und Oberflächen reinigen.
  • Zimmerpflanzen richtig pflegen: Nicht zu viel gießen, Erde trocknen lassen, neue Pflanzen kontrollieren.
  • Abflüsse sauber halten: Haare und Ablagerungen entfernen, regelmäßig heißes Wasser nachgießen.
  • Fliegengitter anbringen: Fenster abdichten, Insekten draußen halten.
  • Offene Lebensmittel vermeiden: Reste nicht offen stehen lassen, Tierfutter zügig entsorgen.