Startseite » Mücken » Trauermücken bekämpfen

Trauermücken: Erkennen, Bekämpfen und Mittel im Check

Bekämpfung von Trauermücken mit Gelbtafeln

Trauermücken gelangen meist über neue gekaufte Pflanzen in Haus und Wohnung. Genauer gesagt sind es ihre Eier und Larven, die sich in der Blumenerde befinden. Hier wachsen sie heran und befallen weitere Pflanzen. Doch das muss nicht sein. Wie Betroffene Trauermücken rechtzeitig erkennen und Mittel zur Bekämpfung.

Was sind Trauermücken?

Die Größe von Trauermücken beträgt gerade einmal 2 bis 5 Millimeter. Es handelt sich um dunkle, schlanke Insekten, die an winzige Fliegen erinnern. Betroffene erkennen sie meistens als kleine, schwarze Punkte, die um eine Zimmerpflanze herumschwirren. Häufig sitzen sie auch einfach nur auf der Blumenerde herum. 

Die Larven der Trauermücken erinnern an schlanke, durchsichtige kleine Würmchen. Mit einer Länge von etwa 5 bis 6 Millimetern sind sie deutlich größer als die erwachsenen Insekten. Da sie sich jedoch in der Blumenerde befinden, bekommen sie Betroffene normalerweise nicht zu Gesicht. 

Lebensdauer

Zwar leben erwachsene Trauermücken nur ein bis zwei Wochen, während dieser Zeit legen weibliche Tiere jedoch bis zu 300 Eier. Trotz der geringen Lebensdauer ist demnach für Nachkommen gesorgt. Wer Trauermücken wieder loswerden möchte, muss deshalb aktiv gegen sie vorgehen.  

Trauermücken oder Fruchtfliegen?

Trauermücke oder Fruchtfliege

Häufig kommt es zur Verwechslung der beiden Insekten. Trauermücken sind eher dunkel, während Fruchtfliegen einen rötlich-braunen Körper besitzen.  

Darüber hinaus lassen sie sich recht zuverlässig über den bevorzugten Lebensraum unterscheiden. Fruchtfliegen befallen Obst, während Trauermücken vor allem auf Blumenerde und rund um Zimmerpflanzen vorkommen. 

Sind Trauermücken schädlich? 

Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, können Trauermücken nicht stechen. Für Menschen sind sie demnach ungefährlich. 

Anders sieht das bei Zimmerpflanzen aus. So fallen Larven über die Wurzeln von Pflanzen her und können so erhebliche Schäden verursachen. Auch wenn sie Betroffene meist im Hausinneren bemerken, können Trauermücken durchaus auch draußen im Garten und in Gewächshäusern vorkommen. Auch hier verursachen sie Pflanzenschäden wie gelbes Laub, absterbende Pflanzenteile oder eingeschränktes Wachstum.

Woher kommen Trauermücken?

Meist gelangen Trauermücken über die Blumenerde neu gekaufter Pflanzen in die Wohnung. Für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar, befinden sich hier bereits Larven und Eier der Insekten. Diese wachsen dann heran und fliegen auf weitere Pflanzen über.

Eine weitere Möglichkeit der Übertragung besteht in geöffneten Fenstern und Türen. Außerhalb des Hauses sind Trauermücken im Frühling und Sommer aktiv.

Dabei können Trauermücken auch in Wohnungen ohne Pflanzen vorkommen. Anziehend auf sie wirken feuchte Umgebungen. Diese können neben Blumenerde auch in undichten Rohren oder in Abflüssen bestehen.  

Vorbeugung: Erde im Backofen sterilisieren

Ob sich in Blumenerde Larven und Eier befinden, lässt sich mit bloßem Auge nicht feststellen. Ein zuverlässiges Mittel zur Vorbeugung besteht darin, die Erde zu erhitzen. Das tötet Larven und Eier ab.  

Dazu verteilen Betroffene die Erde auf einem Backblech und erhitzen sie im Backofen für 20 Minuten bei 200 Grad. Eine Alternative besteht darin, die Erde bei höchster Stufe für 7 Minuten in der Mikrowelle zu erhitzen. 

Kokoserde

Durch die Verwendung von Kokoserde statt herkömmlicher Blumenerde lässt sich Trauermücken ebenfalls vorbeugen. Kokoserde hat den Vorteil, dass sie weniger Feuchtigkeit speichert. Das erschwert den Larven das Überleben im Blumentopf.   

Quarzsand

Eine Schicht feinkörniger Sand oben auf der Blumenerde bietet einen natürlichen Schutz vor Trauermücken. Hier ist vor allem Quarzsand zu empfehlen, da er anders als Vogelsand weniger Zusatzstoffe wie Kalk enthält. 

Trauermücken bekämpfen: Mittel im Check

Gelbtafeln gegen Trauermücken
Ein Nachteil von Gelbtafeln besteht darin, dass sie nur die erwachsenen Trauermücken fangen, die Larven in der Erde überleben.

Einmal einen Befall durch die Trauermücke festgestellt, geht es an die Bekämpfung. Hier ist es ratsam, eher früher als später zu reagieren. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die kleinen Störenfriede sich auf weitere Pflanzen ausbreiten.

Gleichzeitig lassen sich Trauermücken mit Hausmitteln ohne großen Aufwand recht zuverlässig loswerden. Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über verschiedene Bekämpfungsmittel von Produkten bis hin zu Hausmitteln. 

Nematoden: Nützlinge gegen Trauermücken 

Hierbei handelt es sich um winzige Fadenwürmer, die über Körperöffnungen in die Larven der Trauermücke eindringen. Dort geben sie ein Bakterium ab, das die Larven von innen heraus zersetzt. Für Mensch und Haustier sind die kleinen Nützlinge dabei vollkommen harmlos. 

Die Anwendung gestaltet sich unkompliziert. Nematoden sind meist als leicht feuchtes Substrat in einem Beutel erhältlich. Dieses Substrat vermischen Betroffene mit Wasser und gießen damit befallene Pflanzen. Die Nützlinge suchen dann gezielt nach den Larven der Trauermücke und töten sie ab.

Nematoden bieten ein zuverlässiges Mittel gegen Trauermücken ganz ohne Chemie. Es handelt sich um ein biologisches Bekämpfungsmittel, das für andere Organismen harmlos ist. Entsprechende Produkte sind bereits ab rund 5 Euro erhältlich. 

Gelbtafeln

Bei Gelbtafeln handelt es sich um kleine, gelbe Kärtchen aus Karton. Diese besitzen auf beiden Seiten eine Klebefläche. Dabei wirkt die gelbe Farbe anziehend auf die erwachsenen Trauermücken, die auf die Klebefläche fliegen und dort haften bleiben. 

Die Fallen sind ein wirksames und umweltfreundliches Bekämpfungsmittel. Gelbtafeln sind bereits ab 5 Euro in Drogerien wie Dm und Rossmann sowie in Baumärkten und Gartencentern erhältlich. 

Neemöl und Teebaumöl

Neem ist ein immergrüner Baum, der vor allem in Südasien, insbesondere in Indien, heimisch ist. Aus seinen Samen lässt sich Öl gewinnen, das wie ein natürliches Insektizid wirkt. 

Bei der Anwendung vermischen Betroffene das Öl nach Angaben des Herstellers mit Wasser. Damit gießen sie dann die befallenen Pflanzen. Auf die Trauermückenlarven wirkt es wie ein natürliches Gift, für die Pflanze ist es harmlos. Als Alternative zu Neemöl lässt sich auch Teebaumöl verwenden. 

Hausmittel

Trauermückenfalle selbst gebaut
Mit Essig, Spülmittel und Wasser lässt sich eine Trauermücken-Falle ganz einfach selbst bauen.

Neben Produkten wie Gelbtafeln und Nematoden gibt es eine ganze Reihe an Hausmitteln zur Bekämpfung der unliebsamen Fluginsekten:

Streichhölzer gegen Trauermücke

Dazu platzieren Betroffene Streichhölzer oben auf der Erde des befallenen Blumentopfes. Wichtig: Es handelt sich um Streichhölzer, die vorher nicht angezündet wurden. Entscheidend ist der Schwefel im Kopf der Zündhölzer. Wenn Betroffene die Pflanze gießen, löst sich der Schwefel und gelangt in die Blumenerde. Dort tötet er die Larven ab. Für die Pflanzen ist Schwefel hingegen harmlos. 

Es empfiehlt sich, die Streichhölzer alle 1 bis 2 Wochen auszutauschen. Für kleine Blumentöpfe reichen 2 Zündhölzer aus. Für größere Blumentöpfe mit mehr als 20 Zentimeter Durchmesser empfehlen sich vier Zündhölzer.  

Kaffee und Kaffeesatz

Kaffee enthält natürliche Verbindungen mit antimikrobiellen Eigenschaften. Diese können das Wachstum von Mikroorganismen in der Blumenerde hemmen. Das macht sie deutlich weniger attraktiv als Brutstätte für Trauermücken. 

Zur Anwendung von Kaffee gegen Trauermücken bieten sich zwei Möglichkeiten:

  • Frischer Kaffee: Hierbei mischen Betroffene ihr Gießwasser zum gleichen Teil mit Kaffee. Damit gießen sie dann befallene Pflanzen.
  • Kaffeesatz: Dazu trocknen Betroffene Kaffeesatz. Diesen zerbröseln ihn dann und streuen ihn als möglichst gleichmäßige Schicht über die Blumenerde. 

Trauermücken-Falle aus Essig

Mit Essig lässt sich ganz einfach eine Falle für Trauermücken bauen. So funktioniert es:

  1. Füllen Sie 150 Milliliter Essig in ein Glas oder Schälchen.
  2. Geben Sie nun die gleiche Menge an Wasser hinzu. 
  3. Geben Sie zwei Tropfen Spülmittel hinzu. 

Essig lockt die erwachsenen Tiere an. Diese versuchen, auf der Wasseroberfläche zu landen. Das Spülmittel verringert jedoch die Oberflächenspannung der Flüssigkeit. Das führt dazu, dass Trauermücken in dem Essig-Wasser-Gemisch ertrinken. 

Zimt

Zimt bildet ein natürliches Abwehrmittel gegen Trauermücken. Dazu streuen Betroffene eine dünne Schicht aus Zimt auf die Erde von betroffenen Pflanzen. Damit der Effekt nicht verfliegt, ist es wichtig, dass die Pflanze von da an nur noch von unten gegossen wird. 

Natron bzw. Backpulver

Ein weiteres Hausmittel besteht in Backpulver. Betroffene streuen eine dünne Schicht aus Natron oder Backpulver auf die Pflanzenerde. Anschließend befeuchten sie es mit etwas Wasser. Sobald die Larven das Backpulver aufnehmen, sterben sie.  

Erfahrungen zeigen, dass das feuchte Backpulver schnell schimmelt. Es ist deshalb wichtig, die Erde regelmäßig zu kontrollieren. 

Knoblauch

Knoblauch besitzt von Natur aus insektizide und antimikrobielle Eigenschaften. Diese lassen sich zur Bekämpfung von Trauermücken nutzen. Betroffene stecken dazu eine Zehe in die Blumenerde oder würfeln den Knoblauch und verteilen ihn im Blumentopf. 

Kälte

Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sterben die Larven der Trauermücke. Um sie loszuwerden, kann es deshalb helfen, befallene Pflanzen im Winter nach draußen zu stellen. Voraussetzung ist hier, dass die Pflanze winterfest ist. 

Fleischfressende Pflanze 

Ein weiteres Mittel gegen erwachsene Trauermücken bieten fleischfressende Pflanzen. Als besonders effektiv erweist sich dabei die Schlauchpflanze.