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Wühlmausgift: Testsieger, Alternativen, Vor- und Nachteile

Wühlmausgift

Von außen eigentlich ganz harmlos anzusehen, richten die kleinen Nager in heimischen Gärten sowie in der Land- und Forstwirtschaft jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe an. Gibt es einen Wühlmausbefall, ist aufgrund der rasanten Vermehrung schnelles Handeln gefragt. Warum das so ist, welches Wühlmausgift hilft, ob es auch für Mensch und Hund gefährlich ist sowie alternative Möglichkeiten zur Bekämpfung. 

Die Wühlmaus, auch als Schermaus, Erdmaus oder Erdratte bezeichnet, lässt sich nur selten an der Oberfläche blicken. Langgezogene, flache Erdgänge deuten auf ihre Anwesenheit hin. Was die kleinen Nager so schädlich macht, ist ihr Nahrungsverhalten. Von unten knabbern sie Wurzeln und Knollen an und töten so Pflanzen ab. Vergleichsweise warme Winter haben in den letzten Jahren zu einer vermehrten Zahl an Wühlmausplagen geführt. Wühlmausgift ist eine effektive Methode zur Bekämpfung auch bei größeren Populationen. 

Wühlmausgift: Diese Mittel gibt es

Wühlmausgift basiert in der Regel auf einen der beiden Wirkstoffe Coumatetralyl oder Zinkphosphid. Letzterer wandelt sich erst im Körper der Wühlmaus zum tödlichen Phosphorwasserstoff um. Bei den Giften handelt es sich um Fraßköder. Neben den Wirkstoffen mischen Herstellern den Ködern Nahrungsmittel wie Zuckerrüben und Möhren bei, die der natürlichen Nahrung der Erdmäuse entsprechen. 

Das Wühlmausgift wird in den Gängen der Tiere platziert, um so die Aufnahme durch andere Tiere möglichst zu verhindern. Hat die Wühlmaus das Gift aufgenommen, tötet es nach wenigen Stunden. 

Die Dosierung liegt bei 3 Gramm pro 10 Metern Ganglänge. Mit Preisen zwischen 10 und 7 Euro pro 100 Gramm sind die Fraßköder vergleichsweise günstig. 

Wühlmausköder im Test

Folgende Produkte können durch gute Kundenbewertungen Überzeugen:

Vor- und Nachteile der Wühlmausbekämpfung mit Gift

Insgesamt bieten Giftköder eine preiswerte und effektive Methode zur Bekämpfung der Nager. Aufgrund des geringen Aufwandes ist Wühlmausgift meist ein beliebtes Mittel. Dennoch gibt es auch Nachteile:

Vorteile

  • Günstig: Mit Preisen ab 7 Euro pro 100 g handelt es sich dabei um eine günstige Form, Wühlmäuse zu bekämpfen.
  • Einfache Anwendung: Anders als bei der Wühlmausschussfalle (s.u.) ist keine aufwändiger Aufbau nötig.
  • Effizient auch bei starkem Befall: Eignet sich auch für die Bekämpfung großer Populationen

Nachteile

  • Köder werden nicht immer aufgenommen: Gerade wenn ein Überangebot an Nahrung herrscht, ist nicht garantiert, dass die Maus den Köder aufnimmt. Deshalb empfiehlt sich das Auslegen im Winter.
  • Wirkungsverlust: Teilweise lagern Wühlmäuse den Köder in ihrer unterirdischen Vorratskammer ein, wo er mit der Zeit seine Wirkung verliert.
  • Umweltschädlich: Wühlmausköder schaden der Umwelt. So kann es vorkommen, dass eine verendete Maus durch ein Raubtier gefressen wird. Letzteres nimmt dann ebenfalls das Gift auf, was zu Schäden führen kann. 

Gefahr für Haustiere

Sofern ein Wühlmausmittel auf Coumatetralyl oder Zinkphosphid und basiert, sind für alle Arten von Nagetieren tödlich. In der üblichen Dosierung besteht jedoch für Hunde, Katzen und größere Säugetiere keine tödliche Gefahr. Dennoch kann Wühlmausgift auch zu erheblichen Schäden gerade bei kleineren Tieren wie Vögeln führen. 

Um das zu vermeiden, ist es wichtig, die Köder tief in den Gang der Erdmäuse zu legen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass ihn ein anderes Tier aufnimmt. 

Alternativen zum Gift

  • Schussfalle: Neben dem Wühlmausgift gibt es mit der Schussfalle auch eine mechanische Methode der Wühlmausbekämpfung. Dabei handelt es sich um eine Installation mit Schussbolzen und Selbstauslöser. Wenn die Wühlmaus diesen berührt, löst sie den tödlichen Bolzenschuss aus. Die Installation ist jedoch im Vergleich zum Gift wesentlich aufwändiger und für große Populationen nicht geeignet. 
  • Wühlmausgas: Dabei handelt es sich um ein Granulat, dass der Anwender in die Gänge der Erdratten streut. In Kontakt mit Feuchtigkeit setzt es das für Wühlmäuse tödliche Phosphorwasserstoff frei. Nachteil dieser Methode ist, dass die Dosis oft nicht ausreicht, um den Bestand abzutöten. Ferner ist die Wirkung sehr stark wetterabhängig.
  • Giftweizen: Hierbei handelt es sich um Fraßköder, die auf dem Wirkstoff Bromadiolon basieren. Dieser hemmt die Blutgerinnung. Aufgrund der schlechten Kontrollierbarkeit und der Tödlichkeit für andere Tiere und Menschen ist jedoch von dessen Anwendung abzuraten.

Gift selbst herstellen

Nach geprüften Verfahren hergestellte Mittel sind bereits zu sehr geringen Preisen erhältlich. Zwar ist es möglich, Wühlmausgift selbst herzustellen, jedoch steht die Gefahr der Überdosierung in keinem Verhältnis zum Mehrwert. Von einer Anleitung sehen wir hier deshalb bewusst ab und empfehlen dringend auf im Handel erwerbliche Produkte. 

Gleiches gilt für einige Wühlmausgifte aus Polen, beispielsweise gasförmige Mittel. Von deren Anwendung ist Laien dringend abzuraten. 

Ist die Wühlmausbekämpfung erlaubt?

Anders als die Bekämpfung von Maulwürfen, die verboten ist, dürfen Wühlmäuse bekämpft werden. Wühlmausgift ist allerdings auch für Maulwürfe schädlich. Deshalb sollten Anwender darauf achten, dass es sich bei dem Befall auch tatsächlich um Wühlmäuse handelt. 
Gut zu unterscheiden sind Wühlmaus und Maulwurf anhand der Gänge: Bei Wühlmäusen sind sie länglich und flach, bei Maulwürfen bestehen sie aus einzelnen höheren Erdhaufen.