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Schermäuse: Erkennen und bekämpfen – Von Gift bis Falle

Schermaus im Garten

Angefressene Wurzeln oder Rinden, zerstörte Grasnarben, aufgeworfene Erdhügel – Das sind typische Anzeichen, dass eine Schermaus ihr Unwesen im Garten oder der Obstanlage treibt. Die kleinen Wühler mögen putzig anzuschauen sein, verursachen aber große Schäden. Hier erfahren Betroffene, wie sich Schermäuse erkennen und wirksam bekämpfen lassen.

Bevor es an die Bekämpfung geht, gilt es jedoch zunächst den Befall eindeutig festzustellen. Handelt es sich um eine Schermaus oder um eine Ratte? Gibt es einen Unterschied zur Wühlmaus? Stammt der Hügel von einem Maulwurf oder von einer Schermaus? Diese und andere Fragen sind zu beantworten, um die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können.

Was sind Schermäuse?

Schermäuse gehören zu den größeren Vertretern der Familie der Wühlmäuse. Die Schäden in heimischen Gärten und Obstanlagen durch Mäuse gehen meist auf Schermäuse zurück. Obwohl es sich nur um eine Wühlmaus-Art handelt, werden die Begriffe Schermaus und Wühlmaus oft synonym verwendet.

Das sind typische Erkennungsmerkmale von Schermäusen:

  • Fell und Farbe: die Nagetiere besitzen ein samtiges Fell von meist rotbrauner bis dunkelbrauner Färbung. Auch schwarzbraune Exemplare findet man.
  • Körperform: Die Mäuse haben einen stumpfen Kopf. Die Ohren sind winzig klein und fast völlig im Fell versteckt. Die Körperform ist gedrungen.
  • Größe: der Körperlänge von Schermäusen beträgt bis zu 15 cm inkl. Schwanz (ca. 6 cm lang). Schermäuse erreichen nicht die Größe von Ratten. Diese haben auch einen längeren Schwanz.
  • Gewicht: beträgt ca. 80 bis 100 Gramm.

Wie erkenne ich Schermausbefall?

Schermäuse sind Einzelgänger – im Unterschied zu Ratten, die oft in Gruppen auftreten. Trotzdem können auf einem Grundstück mehrere Vertreter wohnen. Das sichtbarste Zeichen von Schermausbefall sind die aufgeworfenen Erdhügel. Dabei gilt es allerdings zu prüfen, ob es sich nicht um Maulwurfshügel handelt. Maulwürfe dürfen nach dem Bundesnaturschutzgesetz bei uns nicht gefangen oder getötet werden. Schermaushügel sind niedriger als Maulwurfshügel und liegen neben den Gängen.

Verwühlprobe

Ob eine Wühlmaus bei Ihnen aktiv ist, können Sie mit einer Verwühlprobe feststellen. So einfach geht’s: um einen Hügel herum durch Bodendrücken den Gang ertasten, den Gang etwa 20 bis 30 cm lang freilegen und in beide Gangöffnungen eine Möhre legen. Der Nager wird bald die Möhre anknabbern und den freigelegten Gang wieder verwühlen.

Handelt es sich hingegen um einen Maulwurf wird er die Möhre nicht anrühren, da er ein Fleischfresser ist. So ernährt er sich von Schnecken und Insekten.

Wie schädlich können Schermäuse sein?

Die Tiere kommen nur selten an die Oberfläche. Sie leben in ihren Gangsystemen, die bis zu 40 Meter Länge erreichen können. Die Gänge liegen in einer Erdtiefe von etwa 5 cm bis 30 cm und besitzen nur wenige Gangöffnungen. Erdaushub wird neben einem Gang abgelegt und bildet an der Oberfläche Hügel ähnlich wie Maulwurfshügel.

Die Tiere halten keinen Winterschlaf und sind daher ganzjährig als Schädlinge aktiv. Der Schaden wird durch Nagen und Befraß von Pflanzenteilen unter der Erde oder kurz über der Erdoberfläche verursacht. Bei Obstbäumen sind vor allem junge Bäume mit schwacher Unterlage gefährdet. Oft entstehen die Schäden im Winter und werden erst im Frühjahr bemerkt, wenn die Pflanzen nicht richtig wachsen wollen. Darüber hinaus sind die Nager für Rasenbesitzer eine Ärgernis, weil sie die Grasnarbe zerstören und ihre Hügel die Gartenästhetik beeinträchtigen.

Wie lassen sich Schermäuse wirksam bekämpfen?

Die besten Zeiten zur Bekämpfung von Schermäusen sind der Spätherbst – vor der Frostperiode – und das zeitige Frühjahr – vor dem Start der Schermaus-Vermehrung. Folgende Bekämpfungsmethoden stehen zur Auswahl:

Fallen stellen

Es gibt verschiedene Fallen, mit denen sich Schermäuse fangen lassen. Ein Klassiker ist die sogenannte „bayerische Drahtfalle“. Daneben sind Kippbügelfallen, Röhrenfallen und spezielle Wühlmausfallen im Angebot. Die Fallen werden jeweils in Gangöffnungen eingepasst oder dicht davor aufgestellt.

Hierbei gilt es grundsätzlich zwischen Lebendfallen sowie Schlag- und Schussfallen zu unterscheiden. Letztere töten das Tier. Bei einer Lebendfalle lässt sich die Wühlmaus an anderer Stelle wieder aussetzen.

Schermaus in der Falle

Begasung

Bei dieser Methode wird das Gangsystem mit einem unangenehm riechenden Gas (Wirkstoff: Calciumcarbid) befüllt, um den Nager zu vertreiben. Da das Gas auch für andere Organismen wie Haustiere und Menschen gefährlich ist, ist es mit Vorsicht anzuwenden.

Was die Wirksamkeit angeht, ist das Bekämpfen mit Fallen meist effizienter. So reicht die Konzentration des Wühlmausgases meist nicht aus, um sich im gesamten Gangsystem auszubreiten.

Ködern mit Gift

Fraßgifte wie Ratron Schermaus-Sticks nutzen den Wirkstoff Zinkphosphid. Der Phosphorwasserstoff, der sich im Magen der Maus daraus entwickelt, ist garantiert tödlich.

Fraßgifte sind am wirksamsten in Zeiten mit knappem Nahrungsangebot, sonst werden sie gerne ignoriert. Wollen Sie die Maus nur vertreiben, ist die Begasung ein gutes Mittel. Fallen sind zu jeder Jahreszeit einsetzbar.

Hausmittel

Nicht immer müssen es Produkte zur Bekämpfung von Schermäusen sein. So gibt es eine Reihe an Hausmitteln, die ebenfalls helfen können. Vorab sei allerdings zu erwähnen, dass diese lediglich zur Prävention und Unterstützung ausreichen. Bei einem akuten Befall ist die Wirkung dieser Mittel zu gering. Folgende Hausmittel helfen:

  • Essig: Hier ist es der Geruch, der die lästigen Gartenbewohner abschreckt. Geben Sie Essig auf Stellen, an denen sich die Tiere aufhalten und in die Gänge und Löcher der Nager.
  • Bestimmte Pflanzen: Gewisse Pflanzen mögen die Schädlinge nicht. Dazu zählen Knoblauch und Zwiebeln ebenso wie Pfefferminze und Narzissen.
  • Kaffeesatz und Rizinusöl: Auch diese beiden Hausmittel vertreiben Schermäuse durch ihren Geruch. Es empfiehlt sich mit Rizinusöl getränkte Stofflappen vor die Löcher der Tiere zu legen.
  • Hunde- und Katzenhaare: Da Hund und Katze in der Nahrungskette über Wühlmäuse stehen, können Rückstände ihres Fells die Nager vertreiben.