Startseite » Milben » Milbenbisse

Milbenbisse erkennen und behandeln: Symptome und Mittel

Milbenbisse am Fuß

Milbenbisse können nicht nur Juckreiz verursachen, sondern auch zu allergischen Reaktionen und Blutergüssen führen. Wie Milbenbisse aussehen, welche Arten von Milben zubeißen und welche Mittel helfen, sie zu behandeln. 

Es gibt verschiedene Arten von Milben. Nicht alle von ihnen beißen. Hausstaubmilben beispielsweise können allergische Reaktionen hervorrufen, Bisse verursachen sie jedoch nicht. Geht es um Milbenbisse, dann handelt es sich entweder um Grasmilben, Krätzmilben oder Zecken. Wie sich diese erkennen lassen, Symptome und Behandlung. 

Welche Milben beißen und wo kommen sie vor?

Folgende drei Milbenarten beißen Menschen. Einen Spezialfall bildet die Haarbalgmilbe. Sie beißt zwar nicht, kann jedoch Entzündungen verursachen, die Betroffene fälschlicherweise als Biss interpretieren. 

  • Grasmilben: Genau genommen sind es nicht die Milben selbst, die hier beißen, sondern ihre Larven. Sie warten auf Gräsern und anderen Pflanzen. Sobald ein Mensch, Hund, Katze oder Pferd vorbeikommt, springen sie über und beißen zu. Sie treten meist in Schwärmen auf und kommen ausschließlich außerhalb von Gebäuden vor. 
  • Krätzmilben: Diese gräbt sich in die Haut eines Menschen ein, um dort ihre Eier zu legen. Dabei verursachen sie Entzündungen und stark juckende Hautreizungen. 
  • Haarbalgmilben: Diese Milbenart hält sich vor allem rund um das Kopfhaar und Wimpern auf. Hier können sie Reizungen verursachen, die in ihren Symptomen Milbenbissen ähneln können. 
  • Zecke: Viele Betroffene wissen gar nicht, dass es sich auch bei Zecken um eine Milbenart handelt. Zecken beißen zu und saugen sich an ihrem Wirt fest, um an dessen Blut zu gelangen. 

Milbenbisse erkennen: Wie sehen Milbenbisse aus?

Um welche Milbenart es sich handelt, lässt sich meist schon daran erkennen, in welchem Kontext entsprechende Symptome auftauchen. 

Die folgenden Abschnitte geben eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Milbenbissen, Bilder und Behandlungsmöglichkeiten.  

Grasmilbe

Milbenbiss Grasmilbe

Grasmilben leben draußen in der Natur. Im Haus kommen sie in der Regel nicht vor. Sie sind auch als Erntemilben und Herbstgrasmilben bekannt und greifen meist in Schwärmen an. Kommt es nach einem Aufenthalt im Freien zu mehreren juckenden Hautstellen, dann deutet das auf Bisse von Grasmilben hin. 

Die Symptome treten meist wenige Stunden nach dem Kontakt auf und klingen meist nach ein paar Tagen wieder ab.

Symptome

  • Juckreiz: Der Milbenbiss verursacht oft starken Juckreiz an der betroffenen Stelle. 
  • Rötung: Die Haut um die Stelle herum kann sich röten.
  • Kleine rote Beulen: Grasmilbenbisse führen häufig zu kleinen roten Beulen auf der Haut. Diese Beulen können winzig sein und sind oft in Gruppen oder Linien angeordnet. 
  • Bläschenbildung: In einigen Fällen kommt es zu Bläschenbildung. Die Bläschen können mit Flüssigkeit gefüllt sein und ebenfalls stark jucken.

Behandlung

Das oberste Gebot lautet hier: Nicht kratzen, auch wenn das aufgrund des Juckreizes schwerfällt. Um die Milbenbisse zu behandelt bieten sich außerdem folgende Mittel:

  • Kühlen: Kühlende Kompressen oder kalte Umschläge können den Juckreiz lindern und die Haut beruhigen. Dieses Hausmittel reicht oft schon aus. 
  • Topische Corticosteroide: Kortisonhaltige Cremes oder Salben können helfen, Entzündungen zu verringern. Es ist wichtig, solche Produkte nur gemäß den Anweisungen und für die empfohlene Dauer zu verwenden.
  • Beruhigende Lotionen: Es gibt rezeptfreie Lotionen und Cremes, die speziell zur Beruhigung von Hautreizungen entwickelt wurden. Sie können Substanzen wie Kamille oder Calamin enthalten.

Wann zum Arzt?

Sollte es zu Symptomen kommen, die über die hier genannten Anzeichen hinausgehen, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn es zu Einschränkungen in der Bewegung, Taubheitsgefühl oder Entzündungen kommt. Sollten die Symptome mehr als zwei Wochen anhalten und die Milbenbisse nicht heilen, gilt ebenfalls ein Arztbesuch. 

Krätzmilben

Krätzmilbe

Bei Krätzmilben handelt es sich um Parasiten, die in die obere Hautschicht des Menschen eindringen. Die Milben sind weniger als 1 Millimeter groß und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. 

Sie lösen die Hautkrankheit Krätze (Skabies) aus. Krätze äußert sich durch Juckreiz, Brennen und entzündete Haut. Bettwärme verstärkt die Symptome, weshalb sie sich besonders im Schlafzimmer bemerkbar machen. 

Die Krankheit wird von Mensch zu Mensch übertragen. Krätze ist somit ansteckend. 

Symptome

  • Intensiver Juckreiz: Der Juckreiz ist das charakteristischste Symptom von Krätze und tritt in der Regel besonders nachts im Bett auf. Der Juckreiz resultiert nicht aus dem Milbenbiss direkt, sondern  aus der Reaktion des Körpers auf den Speichel der Krätzmilbe.
  • Hautausschlag: Dieser zeigt sich als kleine rote Bläschen oder Pusteln und tritt bevorzugt an Stellen mit dünner Haut auf. Dazu zählen Bereiche zwischen den Fingern, Handgelenken, Ellenbogen, Achselhöhlen, Leistenbereich, Gesäß, Brustwarzen, Genitalbereich und Fußsohlen.
  • Gänge oder Linien: Die Krätzmilben graben Gänge in die Haut, um ihre Eier abzulegen. Diese Gänge sehen oft wie dünne Linien aus und können auf der Haut sichtbar sein.

Behandlung

Bei Krätze gilt es dringend einen Arzt aufzusuchen. Nur dieser ist dazu in der Lage, die Krankheit richtig zu erkennen und entsprechende Medikamente zu verschreiben. Meist verschreiben Ärzte folgende Mittel: 

  • Permethrin-Creme: Permethrin ist ein weit verbreitetes Insektizid, das zur Behandlung von Krätze verwendet wird. Betroffene tragen es als Salbe auf die gesamte Körperoberfläche auf. 
  • Ivermectin: Dieses Medikament nehmen Patienten oral ein. Es tötet die Krätzmilben im Körper ab. Ivermectin wird in der Regel verschrieben, wenn andere Behandlungen nicht wirksam waren oder bei Säuglingen und Kindern.
  • Crotamiton-Creme: Auch hierbei handelt es sich um eine Creme, die auf die Haut aufgetragen und nach einigen Stunden abgewaschen wird.

Wann zum Arzt?

Symptome treten meist 1 bis 2 Wochen nach der Ansteckung auf. Sobald Betroffene diese bemerken, sollten sie dringend einen Arzt aufsuchen. 

Haarbalgmilben

Demodex-Milben Bisse

Haarbalgmilben, auch als Demodex-Milben bekannt, sind winzige, spinnenartige Parasiten. Sie leben in den Haarfollikeln von Hunden, Katzen und auch Menschen. Es gibt zwei Hauptarten von Demodex-Milben, die den Menschen betreffen: Demodex folliculorum und Demodex brevis. 

Haarbalgmilben befinden sich bei fast allen Menschen auf der Haut. Sie sind Teil der natürlichen Hautflora. Meist bleiben sie unauffällig. Einige Menschen können jedoch empfindlich auf diese Milben reagieren, was zu einer Überpopulation und verschiedenen Hautproblemen führen kann. 

Symptome

  • Rötungen und Hautausschlag: Bei vielen Betroffenen kommt es zu einem Hautausschlag mit roten Flecken und kleinen Pickeln. 
  • Juckreiz: Ein anhaltender Juckreiz kann auftreten, insbesondere wenn die Haut übermäßig auf die Anwesenheit der Milben reagiert.
  • Schuppenbildung: In einigen Fällen kann es zu einer vermehrten Schuppenbildung kommen.
  • Brennen: Es kann zu einem brennenden Gefühl auf der Haut kommen. 

Behandlung

Sollte es zu den beschriebenen Symptomen kommen, gilt es, einen Arzt aufzusuchen. Nach Absprache ergeben sich folgende Behandlungsmöglichkeiten:

  • Topische Medikamente: Ärzte können topische Medikamente wie Salben, Lotionen oder Gele verschreiben. Diese enthalten Wirkstoffe wie Metronidazol oder Permethrin.
  • Ivermectin: In einigen Fällen kann ein Arzt ein orales Medikament wie Ivermectin verschreiben, um die Milben zu bekämpfen
  • Gesichtsreinigung: Eine regelmäßige, gründliche Gesichtsreinigung kann helfen, überschüssigen Talg und abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Darin besteht ein effektives Hausmittel, um die Population der Demodex-Milbe zu verringern. 
  • Gesunde Hautpflege: Die Pflege der Haut mit sanften, hypoallergenen Produkten kann dazu beitragen, Irritationen zu reduzieren. Übermäßige Reinigung oder die Verwendung von reizenden Substanzen sollte vermieden werden.
  • Vermeidung von Augen-Make-up: Menschen, die von Demodex folliculorum betroffen sind, könnten davon profitieren, vorübergehend auf Augen-Make-up zu verzichten, insbesondere auf Wimperntusche.

Hausstaubmilben: Milbenbisse im Bett?

Hausstaubmilben kommen vor allem in Betten vor. Sie sind natürliche Bewohner eines jeden Schlafzimmers. 

Einige Menschen reagieren jedoch allergisch auf Hausstaubmilben. Die sogenannte Hausstauballergie äußert sich in einer verstopften Nase, Niesen, tränenden Augen und Husten.  

Milbenbisse verursachen Hausstaubmilben jedoch nicht. Sollte es vor allem im Bett und Schlafzimmer zu entsprechenden Symptomen kommen, stammen diese nicht von Milben. Hier kommen jedoch andere Schädlinge in Frage: