Lästiges Summen, juckende Stiche – Wohl jeder, der diesen Beitrag liest, hat schon einmal Erfahrung mit den lästigen Blutsaugern gemacht. Dabei sind Stechmücken nicht nur störend, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Mit welchen Mitteln und Hausmitteln sich die Fluginsekten bekämpfen und dauerhaft vertreiben lassen und wie gefährlich sie für den Menschen sind.
Welche Arten es gibt und was sie gefährlich macht
In Deutschland gehen Forscher von rund 50 Stechmückenarten aus. Dazu zählen beispielsweise die Hausmücke, die Gemeine Stechmücke oder die Tigermücke. Gemeinsam ist allen Arten, dass die weiblichen Mücken Menschen stechen, um an deren Blut zu gelangen. Das darin enthaltene Protein nutzen sie zur Produktion von Eiern.
Die juckenden Mückenstiche, die sie dabei hinterlassen, sind zwar lästig, deutlich gefährlicher sind jedoch mögliche Krankheitserreger. Hier können Stechmücken als Überträger dienen, wenn sie zuvor einen infizierten Menschen gestochen haben. Saugt eine Mücke das Blut eines infizierten Wirtes, dann können die Krankheitserreger auf sie überspringen. Nach etwa 10 Tagen hat sich die Mücke selbst mit den Krankheitserregern infiziert. Sticht sie nun einen anderen Menschen, kann sie diese Krankheitserreger an ihn übertragen.
Dabei können Stechmücken folgende Krankheiten übertragen:
- West-Nil-Virus (WNV): Bestimmte Arten von Stechmücken können das West-Nil-Virus auf den Menschen übertragen. In Deutschland sind Fälle von WNV-Infektionen jedoch äußerst selten.
- Borreliose: Üblicherweise sind Zecken die Hauptüberträger von Borreliose. Doch auch einige Mücken übertragen den Erreger.
- Tahyna-Virus: Dieses Virus wird ebenfalls durch einige Mückenarten übertragen und führt zu grippeähnlichen Symptomen.
- Usutu-Virus: Das Usutu-Virus wird von Mücken vor allem auf Vögel übertragen. In seltenen Fällen sind auch Menschen betroffen.
Es gilt jedoch zu beachten, dass die Wahrscheinlichkeit, von Mücken in Deutschland mit den genannten Krankheiten infiziert zu werden, vergleichsweise niedrig ist.
Wann kommen Stechmücken vor?
Stechmücken sind in Deutschland und anderen gemäßigten Klimazonen typischerweise im Frühling, Sommer und Herbst aktiv. In diesen Jahreszeiten findet auch die Fortpflanzung statt. Im Winter, wenn die Temperaturen sinken, werden die meisten Mückenarten inaktiv oder sterben ab.
Es gibt jedoch auch Mückenarten, deren Larven in stehenden Gewässern wie Regentonnen überwintern. Dort überdauern sie während der kalten Jahreszeit und schlüpfen im Frühjahr, wenn die Temperaturen steigen.
Auch wenn Mücken vereinzelt im Winter vorkommen können, ist es jedoch eher unwahrscheinlich. Sollten Sie einen mutmaßlichen Mückenstich feststellen, gilt es zu prüfen, ob es sich nicht eher um einen Bettwanzenbiss oder Flohstich handelt.
Was hilft gegen Stechmücken?
Mücken lassen sich mit einer ganzen Reihe an Mitteln bekämpfen und vertreiben. Eine Garantie gibt es jedoch nicht. Ohnehin macht es für eine effektive Abwehr Sinn, verschiedene Produkte und Hausmittel miteinander zu kombinieren.
Insektenschutzmittel
Diese tragen Betroffene auf die Haut oder auf die Kleidung auf. Sie enthalten oft Wirkstoffe wie DEET, Picaridin oder ätherische Öle. Bekannte Abwehrmittel sind Anti Brumm Forte, Nobite Haut Sensitive oder Aerogard Insektenschutz Hautspray.
Moskitonetz
Damit schotten sich Betroffene von den blutsaugenden Plagegeistern ab. Mücken- und Moskitonetze sind bereits ab 15 Euro erhältlich und lassen sich über Betten spannen. Diese eignen sich vor allem auch für Reisen in Gebiete, in denen Stechmücken gefährliche Krankheiten übertragen.
Mückengitter
Gerade an Fenstern des Schlafzimmers macht es Sinn, ein Mückengitter anzubringen. So gelangen die lästigen Blutsauger gar nicht erst ins Innere.
Kleidung
Tagsüber hilft die passende Kleidung. Tragen Sie helle, langärmelige Kleidung und lange Hosen, um Ihre Haut vor Stichen zu schützen.
Ventilatoren
Innenventilatoren können dazu beitragen, Mücken von Ihnen fernzuhalten. So tun sich die unliebsamen Fluginsekten schwer, gegen den Wind zu fliegen.
Zitronen- oder Lavendelöl
Ein effektives Hausmittel besteht in Ölen wie Zitronen- oder Lavendelöl. Diese lassen sich auf die Haut auftragen. Auch die Verwendung von Duftkerzen mit diesen Ölen kann dazu beitragen, Stechmücken zu vertreiben.
Pflanzen gegen Stechmücken
Ein weiteres Hausmittel besteht in einigen speziellen Pflanzen, die der Abwehr von Mücken dienen. So eignen sich Zitronengras und Basilikum, um Stechmücken zu vertreiben. Es empfiehlt sich, diese in der Nähe von Fenstern oder auf Terrasse und Balkon zu pflanzen.
Mückenfallen
Mückenfallen locken Mücken mit Licht oder Gerüchen an und fangen sie dann ein. Entsprechende Produkte sind sowohl für Innen als auch für Außen erhältlich.
Rauchspiralen oder -kerzen
Diese erzeugen Rauch, der auf Mücken abschreckend wirken kann. Sie sollten sie jedoch sicher und nur unter Aufsicht verwenden, da hier Brandgefahr besteht.
Wichtig zur Vorbeugung: Stehendes Wasser vermeiden
Die Larven von Stechmücken wachsen in stehenden Gewässern heran. Hier besteht oft eine Ursache für starken Mückenbefall. Dazu reicht bereits eine Regentonne oder eine Dachrinne, die nicht richtig abläuft. Ein Gartenteich hingegen ist weniger problematisch, sofern dort Fische vorkommen. Diese fressen die Larven der Fluginsekten.
Mückenstich: Das hilft wirklich
Trotz aller Mittel und Vorkehrungen zur Abwehr von Mücken, ist es nun doch zu einem Stich gekommen? Keine Sorge, Mückenstiche heilen in der Regel nach einigen Tagen von selbst ab. Mit diesen Mitteln und Hausmitteln lässt sich der Prozess beschleunigen:
- Kühlen: Tragen Sie einen kalten Umschlag oder ein Eispack auf die betroffene Stelle auf. So lassen sich Juckreiz und Schwellung oft lindern.
- Hautpflege: Verwenden Sie eine beruhigende Creme oder Lotion. Achten Sie dabei auf die Wirkstoffe Hydrocortison und Calamin. Letztere helfen nachweislich gegen Entzündungen.
- Antihistaminika: Antihistaminikum ist in Form von Tabletten oder Salben erhältlich. Es gilt jedoch, mögliche Nebenwirkungen zu beachten. Im Zweifel sollten Betroffene die Einnahme mit ihrem Arzt abklären.
- Hausmittel: Auch Hausmittel wie Aloe Vera, Teebaumöl oder Backpulverpaste können ebenfalls Linderung verschaffen. Tragen Sie diese vorsichtig auf die betroffene Stelle auf.