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Tigermücke: Aussehen, Größe und welche Krankheiten sie überträgt

Tigermücke

Die Tigermücke findet auch als asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) Bezeichnung. Denn genau aus dieser Region stammt sie ursprünglich. Durch Reiseverkehr und Warenhandel hat sie mittlerweile jedoch den Weg nach Deutschland gefunden und breitet sich auch hierzulande zunehmend aus. Welche Krankheiten sie überträgt, wie sich Symptome erkennen lassen und was gegen Stiche hilft. 

Wie sieht eine Tigermücke aus?

Die Größe der Tigermücken beträgt gerade einmal 2 bis 10 Millimeter. Damit ist sie deutlich kleiner als heimische Stechmücken wie die Ringelschnake.

Der Rumpf und die Beine der Tigermücke zeigen deutliche weiße Streifen auf einem dunklen Hintergrund, was an das Fell eines Tigers erinnert. Auch darin unterscheidet sie sich deutlich von den meisten heimischen Mückenarten.   

Verwechslungsgefahr mit der Ringelschnake

Teilweise kommt es zu Verwechslungen zwischen der Tigermücke und der hierzulande heimischen Ringelmücke. So weist auch die Ringelmücke Streifen an den Hinterbeinen auf. Insgesamt ist die Ringelschnake jedoch heller.

Auch anhand der Größe lassen sich die beiden Mückenarten recht deutlich unterscheiden. Während die asiatische Tigermücke nicht größer als 9 mm wird, kommt die Ringelschnake auf eine Größe von bis zu 13 mm. 

Größenvergleich: Ringelschnake vs. Tigermücke

Größenvergleich: Ringelschnake vs Tigermücke

Stiche erkennen

Auch Tigermücken stechen. Dabei unterscheiden sich ihre Stiche kaum von denen heimischer Mückenarten. Auch diese führen zu Symptomen wie Rötungen, Schwellungen und Juckreiz.  

Besonders für Tigermücken ist, dass sie auch tagsüber stechen. Dabei sind sie besonders in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden aktiv. Heimische Mückenarten hingegen sind nachtaktiv. 

Gefahr durch die Übertragung von Krankheiten

Die Tigermücke kann verschiedene Viren übertragen, darunter das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Fieber, das Zika-Virus und das West-Nil-Virus. Während die Fälle dieser Krankheiten in Deutschland immer noch relativ selten sind, steigt das Risiko mit der zunehmenden Verbreitung der Tigermücke.

In Südeuropa hingegen sind bereits Fälle dokumentiert, in denen Krankheiten durch Tigermücken übertragen wurden. So kam es zu Fällen von Dengue-Fieber in Frankreich und Kroatien und Chikungunya-Fieber in Italien, Frankreich und Spanien. 

Gerade in beliebten europäischen Urlaubsregionen wie am Gardasee oder auf Mallorca stellen Tigermücken somit durchaus eine Gefahr dar. Sollten Betroffene nach einem Stich Symptome feststellen, gilt es einen Arzt aufzusuchen. Auch wenn es äußerst selten ist, können einige Krankheiten wie das West-Nil-Virus durchaus tödlich enden. Ein solch schwerer Verlauf ist jedoch sehr selten. 

Verbreitung der Tigermücke in Deutschland (mit Karte)

Die Verbreitung von Tigermücken in Deutschland ist recht gut dokumentiert. Größere Populationen lassen sich hierzulande vor allem im Rhein-Main-Gebiet, in Baden-Württemberg und in Bayern finden. Doch auch in Berlin wurden bereits Exemplare gesichtet. 

In den Sommermonaten kommt es häufig zu einer schnellen Verbreitung und kleineren, lokalen Epidemien. In den letzten Jahren sorgten hier vor allem Freiburg, Fürth, Heidelberg und Jena für Schlagzeilen. Meist überleben die Mücken den Sommer und sterben im Winter. Zuletzt konnte jedoch auch ein Überwintern der Mücken in Baden-Württemberg beobachtet werden. Es ist davon auszugehen, dass Klimawandel und Tourismus die Verbreitung der Blutsauger weiter begünstigen. 

Deutschland Karte Verbreitung Tigermücke

Meldepflicht

Meldpflichtig beispielsweise beim Ordungsamt sind Tigermücken in Deutschland derzeit nicht. Um die Verbreitung der blutsaugenden Parasiten nachvollziehen zu können, gibt es die Kooperation TIGER der Länder Deutschland, Österreich und Schweiz. Hier können Betroffene einen Beitrag leisten, indem sie einen Fragebogen ausfüllen. Hier gelangen sie zum Formular.

Was hilft gegen Tigermücken? 

Tigermücken benötigen stehende Gewässer, um ihre Eier abzulegen. Dort wachsen dann ihre Larven heran. Um die Ausbreitung der Insekten zu unterbinden, gilt es darauf zu achten, solche Brutstätten zu vermeiden. 

Gießkannen, Eimer und Regentonnen gilt es regelmäßig (mindestens einmal wöchentlich) zu entleeren. Eine verstopfte Regenrinne kann ebenso zur Eiablage dienen. 

Schutz vor den Stichen bietet lange Kleidung, Insektenschutzmittel und Fliegengitter. 

Stiche behandeln

Bei den Stichen der Tigermücke helfen die gleichen Maßnahmen wie bei heimischen Mückenarten auch:

  • Nicht Kratzen: Vermeiden Sie es, den Stich zu kratzen. Kratzen kann die Haut weiter reizen und eine Infektion begünstigen.
  • Kühlen: Legen Sie einen kalten Umschlag oder Eisbeutel auf die Stichstelle, um Schwellungen und Juckreiz zu lindern. Wickeln Sie das Eis in ein Tuch, um direkten Hautkontakt zu vermeiden.
  • Hydrocortison-Creme: Bei starken Symptomen kann eine rezeptfreie Hydrocortison-Creme bei der Linderung von Juckreiz und Schwellung helfen.
  • Natürliche Heilmittel: Einige natürliche Mittel wie Aloe Vera, Teebaumöl oder Honig können beruhigend wirken und den Heilungsprozess unterstützen.
  • Beobachtung der Symptome: Beobachten Sie den Stich auf Anzeichen einer Infektion, wie zunehmende Rötung, Schwellung, Schmerz, oder wenn sich Eiter bildet.
  • Arzt aufsuchen: Wenn Sie eine allergische Reaktion vermuten oder die Symptome sich verschlimmern, suchen Sie einen Arzt auf. Dies gilt insbesondere, wenn Sie Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Lymphknotenschwellungen bemerken.

Die Afrikanische bzw. Ägyptische Tigermücke

Ein weiterer Vertreter der tropischen Stechmücken ist die Ägyptische Tigermücke, auch bekannt als Afrikanische Tigermücke, Gelbfiebermücke oder Denguemücke. Sie gelten vor allem als Überträger von Gelbfieber, Denguefieber, Zikafieber und anderen Viruserkrankungen. Auch diese Mückenart kommt mittlerweile auch in Deutschland vor. Sichtung erfolgen hauptsächlich entlang der A5, da sie häufig als unliebsames Urlaubssouvenir aus Italien über die Grenze gelangt.