Mottenkugeln: Wie sie wirken, Geruch, Vor- und Nachteile

Mottenkugeln gegen Kleidermotten

Lange Zeit galten Mottenkugeln als das Mittel der Wahl gegen Kleidermotten. Heute sind sie jedoch umstritten. So enthalten sie Wirkstoffe wie Naphthalin, die auch für Menschen und Haustiere gefährlich sind. Ob sie heute noch sinnvoll sind, wie sie wirken und welche Alternativen es gibt. 

Anwendung und Wirkung

Motten sind meistens in Form kleiner weißer Kugeln oder Tabletten erhältlich. Sie enthalten chemische Substanzen wie Paradichlorbenzol oder Naphtalin, die toxisch auf Kleidermotten und deren Larven wirken.

Anwender platzieren die Kugeln dort, wo sich Textilien befinden wie in Kleiderschränken und Schubladen. Dabei gilt es darauf zu achten, dass sie nicht in direkten Kontakt mit Kleidung kommen. So können die Rückstände der Inhaltsstoffe Hautreaktionen hervorrufen. 

Mottenkugeln sind so konzipiert, dass sie bei Raumtemperatur langsam verdampfen und durch die austretenden Dämpfe Motten bekämpfen und fernhalten. Typisch für die Dämpfe ist deren penetranter Geruch. Die langsame Verdampfung sorgt dafür, dass Mottenkugeln über mehrere Jahre wirksam bleiben und somit einen anhaltenden Schutz bieten.

Wie riechen Mottenkugeln?

Den typischen Geruch von Mottenkugeln empfinden die meisten Menschen als unangenehm. Je nachdem, welcher Wirkstoff enthalten ist, unterscheidet sich der Geruch:

  • Paradichlorbenzol: Kugeln, die Paradichlorbenzol enthalten, haben einen scharfen, chemischen Geruch. Es wird oft als stechend, stark und unangenehm beschrieben.
  • Naphtalin: Mottenkugeln mit Naphtalin haben einen etwas süßlicheren Geruch. Im Vergleich zu Paradichlorbenzol wird dieser oft als etwas weniger intensiv und „mottenkugelartig“ beschrieben.

Sind Mottenkugel heute noch sinnvoll?

Die in Mottenkugeln enthaltenen chemischen Substanzen gelten auch für den Menschen als gesundheitsgefährdend. Mögliche Begleiterscheinungen durch die freisetzenden Dämpfe bestehen in Atemwegsreizungen, Schwindel und Kopfschmerzen ebenso wie Hautreizungen. Auch Haustiere und Kinder sollten nicht in Kontakt mit den Kugeln selbst und ihren Rückständen kommen. 

Das führt dazu, dass der Einsatz von Mottenkugeln heute nur noch in Ausnahmefällen Sinn macht. Sie sind zwar wirksam, doch aufgrund der Begleiterscheinungen für Mensch und Tier gefährlich. Ihre Anwendung ist nach heutigem Kenntnisstand deshalb nicht länger zu empfehlen. 

Eine ökologische Alternative bieten Mottenkugeln aus Zedernholz. So besitzt das Holz der Kiefern ebenfalls eine abschreckende Wirkung auf Kleidermotten und ist dabei völlig chemiefrei und umweltverträglich. 

Mottenkugeln kaufen

Aufgrund der zuvor erwähnten gesundheitlichen Risiken haben die meisten Baumärkte und Drogerien wie Rossmann und Dm Mottenkugeln aus ihrem Sortiment genommen. Lediglich in wenigen Online-Shops sind Produkte auf chemischer Basis noch zu finden. 

Alternativen zur Mottenbekämpfung

Aufgrund der gesundheitlichen Gefahren auch für den Menschen ist der Gebrauch von Mottenkugeln demnach nicht zu empfehlen. Das ist jedoch auch nicht nötig. So gibt es eine ganze Reihe giftfreier und biologischer Mittel zur Mottenbekämpfung:

  • Schlupfwespen: Dabei handelt es sich um winzig kleine Parasiten, die ihre Eier in die Eier der Motten legen. Sobald die Larven der Schlupfwespe schlüpfen, fressen sie die Motteneier von innen heraus auf. 
  • Lavendelsäckchen: Der Geruch von Lavendel hält Kleidermotten fern. Lavendelsäckchen lassen sich an Kleiderbügel hängen und in Schubladen legen und bieten so einen natürlichen Mottenschutz.
  • Mottenkugeln aus Zedernholz: Das Holz der Zeder sondert ebenfalls einen Geruch ab, der Motten vertreibt. Das Holz der Kiefer ist als Kugeln, kleine Scheiben und Blöcke erhältlich. 
  • Mottenfallen: Die Fallen bestehen aus einer Klebefläche, die mit einem Lockstoff versehen ist. Letzterer lockt die Insekten an, die dann auf der Klebefläche haften bleiben und dort gefangen sind. 

Mottenkugeln gegen andere Schädlinge

Nicht selten werden Mottenkugeln zur Bekämpfung anderer Schädlinge zweckentfremdet. So lassen sie sich nicht nur als Mottenschutz einsetzen, sondern auch zum Vertreiben anderer Schädlinge. 

So gelten Mottenkugeln als Geheimtipp gegen Marder. Da der Steinmarder jedoch unter Naturschutz steht und durch die chemischen Substanzen eine Gesundheitsgefahr für die Tiere besteht, ist von der Verwendung abzuraten. Zudem gibt es Mittel zur Marderabwehr, die zuverlässiger wirken.  

Mottenkugeln gegen Waschbären

Tatsächlich kann der Geruch von in Mottenkugeln enthaltenen Paradichlorbenzol auch Waschbären abschrecken. Eine Garantie gibt es jedoch nicht. 

Dazu legen Betroffene die Kugeln beispielsweise in der Nähe von Mülltonnen aus. Tatsächlich ist die Anwendung im Freien weniger bedenklich als in geschlossenen Räumen. Dennoch kann es auch hier zur Gefährdung von Kindern und Haustieren kommen. 

Gegen Maulwürfe und Wühlmäuse

Maulwürfe und Wühlmäuse sehen zwar schlecht, dafür riechen sie jedoch umso besser. Der Geruch von Mottenkugeln kann auch hier abschreckend wirken. Dazu platzieren Betroffene die Kugeln im Gang der Tiere. 
Doch auch hier gilt: Zur Bekämpfung von Wühlmäusen und Maulwürfen gibt es eine ganze Reihe weniger umweltschädlicher Mittel mit einer zuverlässigeren Wirkung.