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Dörrobstmotte: Erkennen, Bekämpfung und Nest finden

Dörrobstmotte

Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) zählt zu den Lebensmittelmotten. Die Larven der Fluginsekten haben es vor allem auf Getreide, Nüsse, Müsli, Mehl und Trockenfrüchte abgesehen. Wie Betroffene einen Befall erkennen, Nester finden und Dörrobstmotten effektiv bekämpfen. 

Dörrobstmotten und Larven erkennen

Innerhalb der Lebensmittelmotten gibt es verschiedene Mottenarten. Diese unterscheiden in ihrem Aussehen und darin, welche Lebensmittel sie befallen. Neben der Mehlmotte zählt die Dörrobstmotte zu den häufigsten Arten in Deutschland. 

Sie findet auch als Vorratsmotte, Kornmotte oder Hausmotte Bezeichnung. Die erwachsenen Insekten kommen auf eine Flügelspannweite von etwa 1,5 bis 2 Zentimetern. Die Flügel sind in der Regel bräunlich bis rötlich-braun mit charakteristischen dunklen Flecken. Die Vorderflügel haben häufig auffällige, kleine Punkte.

Larven

Larven Puppe und erwachsene Dörrobstmotte

Dabei sind es nicht die Motten selbst, die sich in Lebensmittelvorräten einnisten, sondern deren Nachkommen. Die Larven der Dörrobstmotte bilden oft Gespinste aus Seidenfäden. 

Sie selbst sehen aus wie kleine Würmchen oder Maden. Ihr länglicher Körper ist weiß bis cremefarben mit einem dunklen Kopf. Ihre Größe variiert je nach Entwicklungsstadium und liegt zwischen wenigen Millimetern bis zu 1,5 Zentimetern. Ihre Gespinste oder die Larven selbst sind dann meist an der Oberfläche der befallenen Lebensmittel zu sehen. 

Puppen und Eier 

Insgesamt umfasst der Lebenszyklus der Dörrobstmotte vier Phasen als Ei, Larve, Puppe und dann schließlich als erwachsenes Insekt. 

Meist bemerken Betroffene einen Mottenbefall durch die erwachsenen Tiere und deren Larven. Die winzigen weißen, ovalen Eier der Dörrobstmotte sind für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar. Bei den Puppen der Tiere handelt es sich um einen bräunlichen Kokon. Diese sind meist nicht größer als 1 Zentimeter.   

Sind Dörrobstmotten gefährlich?

Eine direkte Gefahr von den erwachsenen Tieren geht nicht aus. Jedoch verunreinigen die Larven Lebensmittel durch ihren Kot. Darüber hinaus können sie Pilze und Milben einschleppen.  

Der Verzehr befallener Lebensmittel kann zu Allergien, Magen-Darm- und Hauterkrankungen führen. Es ist davon auszugehen, dass Dörrobstmotten in der Lebensmittelindustrie durch Fraßschäden, Reklamationen und Überwachungsmaßnahmen  jährlich zu Schäden in Milliardenhöhe führen.

Und woher kommen sie?

Anders als viele vermuten, gelangen Dörrobstmotten meist nicht über das offene Küchenfenster an unsere Lebensmittelvorräte. Ihre Eier und Larven sind meist schon darin enthalten, wenn sie Betroffene kaufen. 

Eine effektive Maßnahme zur Vorbeugung besteht deshalb darin, verdächtige Lebensmittel vor dem Kauf zu überprüfen. Auch wenn sich die Motteneier kaum erkennen lassen, können Gespinste, Fraßspuren oder Larven ein Anzeichen sein. 

Einem Befall vorbeugen

Um es erst gar nicht zu einem Befall durch Dörrobstmotten kommen zu lassen, eignen sich verschiedene Präventionsmaßnahmen:

  • Luftdichtes Verpacken: Es empfiehlt sich, Vorräte in luftdichten Behältern oder verschlossenen Plastikbeuteln aufzubewahren. Das erschwert Vorratsmotten den Zugang.
  • Reinlichkeit: Dazu zählt vor allem das regelmäßige Entfernen von Krümeln und Lebensmittelresten, die als Nahrungsquelle für die Larven dienen können.
  • Regelmäßiges Putzen: Das regelmäßige Reinigen von Schränken, Regalen und Vorratsbehältern hilft, mögliche Nester zu beseitigen.
  • Kontrolle: Durch das regelmäßige Überprüfen von Lebensmittelvorräten lässt sich ein Mottenbefall frühzeitig erkennen. Befallene Lebensmittel gilt es umgehend in der Mülltonne außerhalb des Hauses zu beseitigen. 
  • Temperaturkontrolle: Um Dörrobstmotten zu bekämpfen, ist es ratsam, Lager- und Vorratsräume kühl und trocken zu halten.

Nest finden

Bevor es an die Bekämpfung der erwachsenen Tiere geht, ist es zunächst erforderlich, die Nester der Larven zu finden. 

Dörrobstmotten legen ihre Eier in der Regel in der Nähe ihrer Nahrungsquelle ab. Nester befinden sich deshalb meist direkt in den Lebensmittelvorräten. Dabei können durchaus auch mehrere Vorräte betroffen sein. Hier gilt es vor allem, trockene Lebensmittel wie Getreide, Nüsse, Müsli, Mehl, Gewürze und Trockenfrüchte zu inspizieren. Ein Anzeichen sind Gespinste, Larven und erwachsene Motten.

Betroffene sollten auch Spalten in Decken und Wänden sowie an Schränken und Regalen nicht außer Acht lassen. So neigen Dörrobstmotten dazu, sich in Ritzen und Spalten in der Nähe ihrer Nahrungsquelle zu verstecken

Bekämpfung: Hausmittel und Produkte

Mottenfalle gegen Dörrobstmotten
Mottenfallen sind ein zuverlässiges Mittel gegen Dörrobstmotten. Sie fangen jedoch lediglich die männlichen Insekten.

Es gibt verschiedene Produkte und Hausmittel, mit denen sich Dörrobstmotten effektiv bekämpfen lassen. An erster stelle stehen jedoch folgende Maßnahmen:

  • Entsorgung betroffener Lebensmittel: Werfen Sie alle Lebensmittel weg, die von den Motten befallen sind. Dies schließt nicht nur die offensichtlich infizierten Lebensmittel ein, sondern auch solche, die in der Nähe gelagert wurden, da die Motten schnell wandern können.
  • Gründliche Reinigung: Reinigen Sie gründlich alle Bereiche, in denen Lebensmittel gelagert wurden. Saugen Sie Ritzen und Spalten ab und wischen Sie Regale und Schränke mit einem milden Reinigungsmittel ab.
  • Staubsauger gegen erwachsene Dörrobstmotten: Herumfliegende erwachsene Insekten lassen sich mit dem Staubsauger aufsaugen. 

Hausmittel

Folgende Hausmittel unterstützen die Bekämpfung der fliegenden Störenfriede:

  • Essig: Essig lässt sich als Reinigungsmittel verwenden und wirkt gleichzeitig abschreckend auf die Larven der Dörrobstmotte. 
  • Lavendel: Dazu platzieren Betroffene Lavendelsäckchen oder getrocknete Lavendelblüten in Schränken oder Vorratsräumen. Der Duft von Lavendel wirkt auf Larven und erwachsene Motten gleichermaßen abschreckend. 
  • Pfefferminzöl: Auch Pfefferminzöl lässt sich auf Wattebällchen träufeln und in betroffenen Bereichen platzieren. 
  • Zedernholz: Zedernholz ist ein bekanntes natürliches Mittel gegen Motten. Es ist in Form von Zedernholzstücken, -kugeln oder -säckchen erhältlich und lässt sich in Schränken oder Schubladen platzieren.

Produkte zur Mottenbekämpfung

Neben den bereits erwähnten Hausmitteln eignen sich folgende Produkte zur Bekämpfung von Dörrobstmotten: 

  • Schlupfwespen: Dabei handelt es sich um winzige Parasiten, die ihre Eier in die Eier der Motte legen. Einmal geschlüpft, fressen die Larven der Schlupfwespe die Eier der Motten von innen heraus auf. Damit bieten die Nützlinge ein biologisches Bekämpfungsmittel. 
  • Mottenfallen: Dabei handelt es sich um Pheromonfallen. Diese bestehen aus einer Klebefläche, die den weiblichen Sexuallockstoff imitiert und so die männlichen Motten anlockt. Im Unterschied zu den männlichen Motten werden die Weibchen jedoch nicht angezogen. Zur Bekämpfung eines Mottenbefalls eignen sich Mottenfallen deshalb nur bedingt. Sie bieten jedoch ein gutes Mittel zur Überwachung und helfen dabei,  die Mottenart zu bestimmen.
  • Motten-Sprays: Diese enthalten zumeist Insektizide und sind damit zur Bekämpfung von Dörrobstmotten im Umfeld von Lebensmitteln eher ungeeignet. Es gibt zwar auch Sprays auf pflanzlicher Basis, diese sind jedoch weniger effektiv. 

Ist dem Mottenbefall durch eigene Mitteln nicht beizukommen, empfiehlt sich ein professioneller Schädlingsbekämpfer. Hier gilt es nicht zu lange zu warten. So legen Mottenweibchen bereits kurz nach dem Schlüpfen zwischen 200 und 400 Eier. Entsprechend schnell breitet sich ein Befall aus.